Wochenspiegel

Weltraumteleskop unter Bleyberg in 2035?

Bleyberg.- Befindet sich in Bleyberg zukünftig einer der Eintrittspunkte für ein 10 Kilometer langes unterirdisches Weltraumteleskop? Ob die Bedingungen dafür stimmen, möchte das INTERREG-Projekt „E-Test“ herausfinden. Wissenschaftler aus 11 verschiedenen Einrichtungen, darunter die RWTH Aachen, ULiège und die Maastricht Universiteit werden erste Studien über den Untergrund im Grenzgebiet durchführen. Phase zwei des Projektes besteht im Bau eines Prototyps, der die Technologie des sogenannten „Einstein-Teleskops“ validieren soll.

Letzten Freitag wurde das ehrgeizige wissenschaftliche Projekt im Rahmen eines Online-Kick-off-Meetings offiziell gestartet. Die Gemeinde Kelmis unterstützt das Projekt, indem sie den Forschern erlaubt, einen Meetingpoint auf ihrem Gebiet einzurichten. Die Bereitstellung einer Wohnung wird dem gesamten geologischen Team, das dort monatelang arbeiten wird, einen leichten Zugang zu dem für das Einstein-Teleskop geplanten Bohrplatz in Bleyberg ermöglichen.

Genaugenommen handelt es sich bei dem geplanten Einstein-Teleskop um ein „Observatorium für Gravitationswellen“. Es soll ein 1.000-Mal größeres Gebiet absuchen können als aktuelle Detektoren. So kann es Signale aus der Phase direkt nach dem Urknall aufzeichnen. Außerdem werden Forscher mit seiner Hilfe schwere Objekte wie Neutronensterne und Schwarze Löcher untersuchen. Die gesamte Infrastruktur soll 300 Meter unter der Erde angelegt werden.

Gründe, warum das Grenzgebiet ein aussichtsreicher Kandidat für das Gravitationswellen-Teleskop ist, sind der stabile Untergrund ohne große störende Umgebungseinflüsse, das dichte Netzwerk von naheliegenden Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die in dem Bereich tätig sind sowie die gut erreichbare Wohn- und Arbeitsumgebung. Für umliegende Gebiete wie Ostbelgien könnte die Errichtung der Forschungsanlage darüber hinaus ein großes wirtschaftliches Plus bedeuten.

Erst 2023 wird eine internationale Jury entscheiden, wo das Teleskop entstehen soll. Die Euregio Maas-Rhein ist dabei einer von drei „Bewerbern“. Als belgische Eintrittspunkte für das Teleskop würden dann die Gebiete um Bleyberg oder Voeren in Frage kommen. Wie „La Libre Belgique“ berichtete, könnte das Bauprojekt im Jahr 2026 starten. Ganze 10 Jahre sind dann bis zur Fertigstellung vorgesehen. 

Mehr Informationen zum Einstein-Teleskop und dem Projekt „E-Test“ unter einsteintelescope.nl & etest-emr.eu.

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