Eupen.- Die Bewohner von Eupen müssen in diesem Jahr zwar auf ihren traditionellen Martinszug verzichten, nicht aber auf ein zauberhaftes Lichtermeer.
Die Stadt Eupen, das Martinskomitee sowie der Rat für Stadtmarketing möchten die Stadt zu Martins Ehr’ „zum Leuchten bringen“, heißt es in einer Mitteilung. Bürger werden demnach eingeladen, ihre Fenster und Vorgärten vom 9. bis 15. November mit Laternen und Lichtern zu dekorieren, die am 11. November ab 18 Uhr besonders hell leuchten sollen. Die schönsten Fenster und Vorgärten werden belohnt. Zu gewinnen gibt es fünf Gutscheine à 50 Euro für das schönste Privatfenster, drei Gutscheine à 100 Euro für den schönsten Straßenzug, bzw. das schönste Viertel sowie drei Gutscheine à 300 Euro für die schönste Einrichtung.
Bilder und Videos können an info@rsm-eupen.be geschickt werden.
Martin war ein römischer Soldat. Geboren wurde er um 316 nach Christus. An einem kalten Wintertag ritt er, so die Legende, an einem Bettler vorbei, der hungrig war und fror. Mit dem Schwert zerteilte Martin seinen warmen Mantel in zwei Hälften und schenkte dem Mann eine davon.
Auf den Martinszug, wie man ihn seit Jahrzehnten in Eupen kennt, wird man in diesem Jahr vergeblich warten: Der traditionsreiche Martinszug wurde aufgrund der Corona-Krise abgesagt. Der Entschluss vor einigen Wochen sei schweren Herzens gefasst worden, zitierte das Grenz Echo Gerd Ernst, den Präsidenten des Martinskomitees, das 1984 von seinem Vater Helmut Ernst gegründet wurde. Jetzt, wo ein erneuter Lockdown verhängt wurde, ist eine solche Veranstaltung ohnehin undenkbar.
Dass der Umzug in diesem Jahr nicht stattfindet, ist eine traurige Premiere: In 57 Jahren Martinszug-Geschichte sind Jugendgruppen und Musikvereine bei Wind und Wetter mit ihren Laternen und Fackeln singend durch die Straßen gezogen. Besonders kritisch war bei der Entscheidung vor ein paar Wochen der Bereich Werthplatz, wo sich im Anschluss an den Laternenumzug mehr als 3.000 Menschen dicht gedrängt um das Martinsfeuer versammeln.
Mit großzügigen Sponsorengeldern, die den Fortbestand des Martinszugs seit jeher sichern, sei in diesem Jahr ebenfalls, verständlicherweise, nicht zu rechnen gewesen.
Auch der Ausschank am Werthplatz, den das Martinskomitee alljährlich organisiert, um die Kasse etwas aufzubessern, hätte sich nicht durchführen lassen – weder unter den geltenden Bedingungen vor ein paar Wochen und vor allem nicht jetzt. (Quelle: Grenz Echo)
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