Eupen.- Werden bald schon wieder Züge über das Falkenbach-Viadukt zwischen Venwegen und Kornelimünster, dann sogar weiter in Richtung Ostbelgien, rollen? Nichts ist unmöglich, eine Renaissance des Streckenabschnitts zwischen Stolberg und Walheim ist derzeit im Gespräch, sie scheint sogar in greifbare Nähe zu rücken.
In diesem Jahr noch will die Eisenbahngesellschaft Euregio Verkehrsschienennetz (EVS) mit Sitz in Stolberg einen entsprechenden Antrag in die Wege leiten. Sie ist bestrebt, den Streckenabschnitt, einschließlich des Falkenbach-Viadukts, einer Sanierung zuzuführen, um den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Obwohl von belgischer Seite Interesse bestehe, bedürfe es dazu noch konkrete Gespräche.
Ein Verfechter der Reaktivierung der Bahnstrecke von Stolberg nach Eupen ist Rainer Hülsheger, Vorsitzender der Heimat- und Eifelvereins Rott, Mitglied im Vorstand der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) sowie des Naturschutzbeirates der Städteregion Aachen. Er spricht sich nach wie vor für eine wirtschaftliche Belebung der beiderseits der deutsch-belgischen Grenze liegenden Städte und Orte mit Bahnhöfen und Haltepunkten aus. Bezirksamtsleiterin Rita Claßen betont, die Bezirksvertretung habe sich nicht mit der Reaktivierung der Bahntrasse beschäftigt, ob und wann bald Züge über das Falkenbach-Viadukt rollen werden, sie verfolge vielmehr die Anlegung eines Radweges entlang der Venwegener Straße.
Für die Eisenbahnfreunde Grenzland (Walheim) berichtet Geschäftsführer und zweiter Vorsitzender Max Salzmann, der Verein halte unverändert an seinen Zielen fest und engagiere sich für die Wiederaufnahme des Eisenbahnbetriebes. Immerhin würde das letzte verbliebene Stück der Vennbahn zwischen Stolberg und Eupen eine große erhaltenswerte Infrastruktur im Aachener Südraum darstellen.
„Hier ist einiges in Bewegung“, bestätigt derweil auch Raerens Bürgermeister Erwin Güsting auf Anfrage. Derzeit sei der belgische Schienennetz-Betreiber Infrabel dabei, eine Streckensicherung durchzuführen. Auch auf belgischem Gebiet werden Schwellen erneuert und an den Bahnübergängen neue Andreas-Kreuze gesetzt. Er betrachte es als sehr positiv, dass die Eisenbahnfreunde Walheim (die derzeit die frühere Halle der Vennbahn nutzen) auf der Strecke einen Pendelverkehr nach Raeren (und weiter nach Eupen) mit einem restaurierten Schienenbus mit Fahrradwagen betreiben wollen. (Grenz Echo)
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