Wochenspiegel

Michael Heinzel: „In Ostbelgien war die Resonanz sehr gut“

Eupen. In „Grenzland Eifel“ befasst sich Michael Heinzel mit einem Landstrich, der in den vergangenen zwei Jahrhunderten mehrfach seine staatliche Zugehörigkeit wechselte. Das führte Jahrzehnte lang zu einem Lebensgefühl der Ortsansässigen „zwischen Baum und Borke“. Im Osten Belgiens und im Westen Deutschlands gelegen, stand das Gebiet nach dem 2. Weltkrieg einige Jahre lang unter der belgischen Auftragsverwaltung des Generals Bolle, was ihm den landläufigen Namen „Bollenien“ einbrachte. Der Autor beschäftigt sich seit Jahren mit dieser Region und knüpfte zahlreiche Kontakte. Die versetzen ihn in die Lage, neben den historischen Fakten auch über deren Bewohner authentische Geschichten zu erzählen. Wir unterhielten uns kurz mit Michael Heinzel.

Ihr Buch findet viele Leser in der Euregio. Wie erklären Sie sich dieses starke Echo? Das hat mit dem Sujet zu tun, denn das Buch spielt ja in der Euregio. Die Resonanz ist jedoch unterschiedlich. So wurde das Buch bei den Ostbelgiern schnell freundlich aufgenommen, während es bei uns in Deutschland eher verhalten registriert wird. So überraschend ist das für mich nicht, denn bei Ihnen ist das Geschichtsinteresse viel stärker ausgeprägt als bei uns auf deutscher Seite.

Was war Ihr Anliegen mit dieser regionalhistorischen Veröffentlichung?

Ich richte mich mit meinem Buch in erster Linie an deutschsprachige Leser, möglichst die jüngeren, wo mir das Wissen um die jüngere Vergangenheit oft unterentwickelt erscheint. Ihnen möchte ich zeigen, was auf dem Spiele steht, wenn Protektionismen und Neonationalismen wieder um sich greifen. Ihnen möchte ich auch die erstaunliche Entwicklung der Ostkantone nahe bringen. Deshalb fange ich die Geschichte auch wesentlich früher an als „Bollenien“. Die Rezeption auf der belgischen Seite hatte ich mit etwas Sorge gesehen, denn gelegentlich ist ein Blick von außen ja auch kritisch und als Deutschem können einem dabei ganz leicht unbewusst Fehler unterlaufen. GH

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