Wochenspiegel
FOTO: Erhard Hirt

Platz nehmen im Kopfhörer

Eupen.- Die Kulturvereinigung Meakusma präsentiert vom 7. bis 27. Februar den Sonic Chair im IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst. Die Besucher erwartet ein Lautsprecher-Design-Möbelstück, welches eine nicht-alltägliche auditive und körperliche Erfahrung ermöglicht. Man tritt in den Klang hinein und begibt sich auf eine akustische Insel.

Nach den Stationen Köln, Münster und Dortmund wird der Sonic Chair nun in Eupen halt machen. Mit dem Sonic Chair präsentieren Meakusma und IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst erneut ein Projekt, welches sich zwischen Klang, Musik und Kunst bewegt. Das Konzept wurde für soundwaves-Reihe zur Klangkunst (2017-18) in Köln von Georg Dietzler entwickelt. Ausgewählte Künstler aus der Geräuschmusik-Szene haben Stücke für ein um 360 Grad drehbares Designer-Möbelstück komponiert, welches zugleich Lautsprecher ist.

Ähnlich wie bei einem Musikinstrument wird die Form des Sonic Chair von der Akustik bestimmt: Der Besucher sitzt mitten im Klangzentrum, was die Räumlichkeit der Aufnahmen unterstützt. Lautsprecher befinden sich im Sesselhimmel, die tiefen Bass-Frequenzen werden über eine Körperschallmembran auf den Rücken des Nutzers übertragen. Die besonders tiefen, nicht-hörbaren Frequenzen sind im Körper spürbar und geben dem Klang eine erfrischende Lebendigkeit. Dem Hörer entgeht, umhüllt von glasklarem Klang, nicht die kleinste Nuance. Man sitzt sozusagen im Kopfhörer und befindet sich im innersten des Klangs.

16 Klangstücke reizen die akustische Palette des Sonic Chairs aus und können gezielt einzeln angewählt werden. Kuratiert wurden die Stücke von Georg Dietzler, Erhard Hirt (cuba-cultur, Münster), Till Kniola (aufabwegen, Köln) und Achim Zepezauer (mex, Dortmund). Umgebungsgeräusche als ästhetisch wertvoll zu erfahren, mag auf Anhieb nicht zwangsläufig intuitiv erscheinen. Sich auf die Erfahrung einzulassen wird aber belohnt, wie Achim Zepezauer sagt: „Die Fähigkeit, Geräusche als etwas Musikalisches zu verstehen, gibt uns die Möglichkeit, eine weitere Dimension mit unseren Sinnen zu erleben, Räumlichkeit zu erfahren. Klangkunst bedeutet, sich von Ideen überraschen zu lassen, die sich liebevoll in Klang manifestieren. Und wenn Werke auf der Schnittstelle zwischen Kunst und Musik gerne zwischen die Stühle fallen, gibt es mit dem Sonic Chair einen speziellen Sessel, der zum Sitzen und Zuhören einlädt.“ www.meakusma.org und www.ikob.be (Quelle: GE)

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