Duale Ausbildung ist die perfekte Mischung zwischen Theorie und Praxis. Die Auszubildenden erlernen praktisch Ihren Beruf von der Pike auf im Ausbildungsbetrieb und folgen an zwei halben Tagen pro Woche dem Unterricht am ZAWM in Eupen oder in St. Vith. Der Unterricht besteht aus Fächern in Allgemeinkunde und dem Fachkundeunterricht.
Wer vermittelt die fachlichen Kompetenzen? Müssen das nicht Leute vom Fach sein? Genau richtig! Unsere Fachlehrer sind oft nebenberuflich als Ausbilder im ZAWM tätig und arbeiten ansonsten im entsprechenden Beruf. Sie sind in jedem Fall Experten auf ihrem beruflichen Gebiet. Sie sind fachlich auf dem neuesten Stand und beziehen direkt eine realitätsbezogene Praxis in den Unterricht mit ein.
„Nach einigen Jahren im Beruf als KFZ-Mechatroniker ist es mehr und mehr zu meiner Aufgabe geworden, unsere Auszubildenden im Betrieb zu betreuen. Es hat mir viel Freude bereitet, sie in verschiedenste Arbeitsabläufe mit einzubeziehen und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Genau dies war der Grundstein für meine Tätigkeit am ZAWM“, berichtet Serge Heinen, Koordinationslehrer für KFZ-Berufe am ZAWM Eupen über seinen Weg zum Fachlehrer am ZAWM. Herausfordernd ist für ihn der ständige Spagat zwischen Theorie und Praxis, um mit dem rasanten technologischen Wandel Schritt halten zu können. Der Beruf des KFZ-Mechatronikers ist ein richtiger Hightech-Beruf – von Diagnosetechnik, Instandhaltung, Umbauten, Nachrüstungsarbeiten an Kraftfahrzeugen mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren über alternative Antriebssysteme bis hin zur Informationstechnik.
“Ich bin Fachlehrer am ZAWM geworden, weil ich mein Fachwissen, meine Erfahrung und meine Liebe zum Beruf gerne weitergeben möchte“, so Georg Heuskel, Fachlehrer bei den Garten- und Landschaftsgestaltern. Herausfordernd sind sicherlich die unterschiedlichen Lebensläufe der Lehrlinge in einer Klasse. Einige Auszubildende kommen mit 15 in die Lehre und andere haben bereits Abitur oder erste Studienerfahrungen gemacht.
„Das Unterrichten ist eine bereichernde Erfahrung, da man auch selbst dazu lernt, um auf dem neusten Stand der Entwicklungen zu bleiben“, weiß Christoph Rennertz, Fachlehrer für die Maschinenschlosser, zu berichten.
Béa Kolvenbach unterrichtet seit diesem Schuljahr die Mediengestalter und stimmt ihrem Kollegen zu: „Der Austausch mit den Lehrlingen ist sehr interessant und abwechslungsreich.“
„Die meisten unserer Fachlehrer sind noch hauptamtlich in ihrem Beruf tätig und üben den Lehrerberuf als Nebentätigkeit aus. Das erfordert eine gewisse Organisation und Absprache mit dem Arbeitgeber, aber da die Lehrlinge durchschnittlich nur einen halben Tag pro Woche am Zentrum dem Fachkundeunterricht folgen, kann dies meistens gut vereinbart werden mit dem Hauptberuf“, so Caroline Gerckens, Leiterin der Lehrlingsabteilung am ZAWM in Eupen. In den letzten Monaten kamen zusätzliche Herausforderungen auf die Fachlehrer zu, denn das digitale Unterrichten stand auch am ZAWM plötzlich im Fokus. „Die meisten Lehrer waren sehr offen und haben sich gut auf die neuen Umstände eingestellt. Trotzdem sind wir froh, dass die Lehrlinge, im Gegensatz zu den Meisterschülern, aktuell wieder in Präsenz unterrichtet werden dürfen“, so Gerkens.
Nicht alle Lehrkräfte unterrichten das ganze Schuljahr über. Oft ist es so, dass mehrere Lehrer sich die unterschiedlichen Fächer pro Beruf aufteilen, sodass manche von ihnen auch nur für einige Wochen am ZAWM unterrichten. Bei Fachkundeunterrichten für über 30 Berufe ist das ZAWM regelmäßig auf der Suche nach neuen Lehrkräften. Geduld und Kontaktfreudigkeit sollten interessierte Personen mitbringen. Pädagogische Erfahrung ist von Vorteil, aber keine zwingende Voraussetzung. Viel wichtiger ist die Offenheit für die Belange der Auszubildenden, Interesse an pädagogischer Arbeit und die Freude daran, sich selbst weiterzuentwickeln. Aktuell sucht das ZAWM beispielsweise Unterstützung bei den Speditionskaufleuten sowie bei den Lagerfachkräften und -logistikern, aber auch in den anderen Berufen werden regelmäßig Fachlehrer gesucht.
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