Wochenspiegel

„Forschung am Webstuhl“

Museum für Zeitgenössische Kunst

Eupen. – Céline Vahsen, 1987 in Malmedy geboren, studierte Angewandte Kunst an der ESA St. Luc Brüssel, der HfGK Luzern, der HAW Hamburg sowie in der Textilabteilung der ENSAV La Chambre. Das Weben ist ihr Medium. Das kulturelle und menschliche Erbe dessen sind Quintessenz von Vahsens Arbeit. Beim Weben, welches bereits eine forschende Dimension erlangt hat, werden diverse traditionelle Techniken mit zeitgenössischen und monochromen Kompositionen zu einer Symbiose aus Geschichte, Mehrdimensionalität und einer zurückhaltenden Farbigkeit, die sich anmutig von den Wänden abhebt. Die farbliche Gestaltung, primär als „weiblich“ und „sinnlich“ gelesen, greift die Relevanz der Frau in der Webhistorie auf. Eine zunächst unterschätze Kunstfertigkeit, zeitens eine Aufgabe der Frauen, wurde durch die Erfindung des Jacquard-Webstuhls zu dem Vorreiter des heutigen Computers. Diese Referenz erscheint durch die visuelle Ähnlichkeit zu einem Bildschirm aufgegriffen. Dieses Spannungsfeld von Ordnung, Planung, Referenzen und der Zufälligkeit der Motive machen Vahsens Werk so spannend. Ihre Arbeiten sind zwar Werke der Ambivalenz, zeigen inhaltlich jedoch starke und gradlinige Thematiken. Diese Vielschichtigkeit ist den Stoffen deutlich abzulesen, ihre fertigen Arbeiten strotzen nur vor Tiefe und Mehrdimensionalität. Ihre subtile feministische Sprache, forschend, aufklärend, konnte die Jury des IKOB – Feministischer Kunstpreis überzeugen und wählte sie für den regionalen Sonderpreis aus. Ihre Arbeit ist als Teil der Gruppenausstellung IKOB – Feministischer Kunstpreis 2022 mit: Daniela Bershan, Jieun Lim, Sandrine Morgante, Marnie Slater, Céline Vahsen, Puck Verkade bis zum 25. September im IKOB zu sehen.

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