Pfarrbibliotheken Eupen St. Nikolaus und St. Josef
Eupen. –Sein Name und sein Werk bleiben eng verbunden mit Schleswig- Holstein und besonders Husum, der „grauen Stadt am Meer“, wo er 1817 zur Welt kam. Schriftsteller war er eigentlich im Nebenberuf, seinen Lebensunterhalt verdiente er u. a. als Rechtsanwalt und Richter. Obwohl nicht sonderlich an der Tagespolitik interessiert, bezog er dennoch Stellung in dem Konflikt, den die Bevölkerung seiner Heimat nach 1848 mit Dänemark austrug. Er war Mitgründer eines patriotischen Hilfsvereins und verfasste eine Abhandlung über „die Schleswig- Holsteinische Erhebung“. Da die dänischen Behörden ihn daraufhin mit einem Berufsverbot belegten, ging er 1853 als Gerichtsassessor nach Potsdam. Drei Jahre später wurde er zum Kreisrichter in Heiligenstadt auf dem katholischen Eichsfeld in Thüringen ernannt. Hier verblieb er elf lange Jahre, geplagt von ungestillter Sehnsucht nach seiner „vom Meer umschlungenen“ Heimat. Erst 1864 durfte der Verbannte nach Husum zurückkehren, wo er als Landvogt und Amtsrichter tätig war. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in der kleinen Gemeinde Hanerau – Hademarschen. In dieser malerischen Seenlandschaft verstarb er 1888. Mit seiner Lyrik und Prosa gehört Storm zu den bedeutendsten Vertretern des poetischen Realismus. Sein von Tragik und Schwermut geprägtes Werk ist ohne
die fortwährende Präsenz der Familie und der norddeutschen Landschaft undenkbar. Das Meer, Marsch, Geest, der weite Himmel, die Stille der Heide, verträumte Kleinstädte sind wie „Mithandelnde“ in sein Werk verwoben. Auch in seiner bekanntesten Novelle „Der Schimmelreiter“ “braust die unerbittliche Nordsee”. Gegen sie kämpft der Deichgraf Hauke Haien immer wieder und letztlich vergebens an.
Er unterliegt den Elementen und Gewalten der Natur ebenso wie der Borniertheit seiner Mitmenschen.
Eine packende Erzählung und eine düstere, aber aufschlussreiche Einstimmung für einen Aufenthalt an der Nordsee.