Wochenspiegel

Thema des Monats: Die Schule hat begonnen

Pfarrbibliotheken Eupen St. Nikolaus und St. Josef

Eupen. – In einem Nachschlagewerk der 1970er Jahre wird die Schule wie folgt definiert: „… aufgrund öffentlichen oder privaten Rechts errichtete Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden zur Vermittlung von Bildungsgut.“ Als „Bildungsziel der Volksschule“ nennt das Lexikon: „… in Zusammenarbeit mit den Eltern die körperliche und geistige Ertüchtigung der Kinder und ihre Erziehung zu harmonischen, charakterfesten und und gesellschaftsfähigen Menschen“, erkennt aber auch die Notwendigkeit von „Anpassungen des Unterrichtswesens an die Erfordernisse von Gegenwart und Zukunft, unter Berücksichtigung der modernen Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Soziologie, Psychologie, Lerntechnik u. a.“ an. Was ist über fünfzig Jahre später von dieser Definition übrig geblieben? Herrscht heute nicht der Eindruck vor, dass über gelegentliche „Anpassungen“ hinaus die Schule zu einer permanenten Baustelle und zu einer Spielwiese für politische und andere

Profilneurotiker geworden ist? Eine Reform jagt die andere, die Ausgaben steigen immer weiter und trotzdem bleiben die Ergebnisse – PISA und sonstige Studien lassen grüßen – eher dürftig. Woran liegt es? Sicher entspricht das heutige Bild der „Lehrenden“ nicht mehr dem von 1970 und auch das Umfeld der “Lernenden” hat sich seitdem radikal verändert. Hinzu kommen die Herausforderungen durch die Immigration. Die Aufgaben scheinen kaum noch lösbar, dabei war eine gute Schulbildung wohl noch nie so wichtig wie in unserer immer schnelllebigeren Epoche. Eines darf man indessen nie aus den Augen verlieren: auch im 21. Jahrhundert geht es in der Schule zuerst um Menschen und das “Bildungsziel” der Schule sollte nie, wie es der französische Dichter Montaigne definierte, ein „möglichst voller“ sondern ein „möglichst gut geformter“ Kopf sein…

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