Im Weltmonat der Demenz
Eupen. – Demenz ist kein Todesurteil, eher ein langsames Abschiednehmen von dem was einmal war. Sie möchten die Kontrolle behalten. Zuerst verändert sich Ihre Stimmung. Sie suchen manchmal verzweifelt nach Dingen, ringen um Worte, ärgern sich über Veränderungen, die Sie schlecht akzeptieren und noch weniger aufhalten können. Sie rebellieren oder ziehen sich zurück. Beides schadet Ihnen. Was nun?
Mit der ALO (Alzheimer Liga Ostbelgien) als gemeinnützige, mutmachende Vereinigung für Menschen mit und ohne Demenz ist Demenz weniger einsam. Die Organisatoren ermutigen Sie sich gemeinsam gemütlich auszutauschen bei gutem Kaffee/Tee.
Wann? Immer am 4. Freitag im Monat, diesmal dem 22. September, von 14 bis 16 Uhr im Haus der Begegnung, Kirchgasse 2 in Eupen. Betroffene und Interessierte sind in der diskreten Runde willkommen.
Zur Verständnis der Veränderungen beschrieb ein anonymer Mensch mit Demenz seine Empfindungen wie folgt:
„Und dann muss ich akzeptieren, mein Gedächtnis zu verlieren. Der Versuch mich selbst zu lenken, scheitert meistens schon im Denken.
Es macht mir Angst und große Sorgen. In meinem Kopf stirbt heute das Morgen. Ich rede wirr und mach Getöse, Verlege Sachen… ..sei nicht böse… Ich tu es nicht um dich zu kränken, es ist mein eingeschränktes Denken. Die Orientierung längst verloren, weiß dich nicht wann ich geboren, kann was ich sehe nicht benennen und werd dich bald nicht mehr erkennen. Ich lebe nun in andren Welten und bitte drum mich nicht zu schelten. Das was ich war, ist nicht geblieben… Versuch doch einfach mich zu lieben.“
