Acht junge Talente stellten sich einer hochkarätigen Jury
Eupen. – Seit Wochen fieberten der Veranstalter OstbelgienFestival und junge, talentierte ostbelgische Musikstudierende dem Wettbewerb „OBF Next Generation“ entgegen. Am Sonntag, 5. November, war es nun endlich so weit: Acht Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich in der Musikakademie Eupen einer fachkundigen Jury in der Hoffnung, großzügige finanzielle Unterstützung in Höhe von 10.000
Am 5. November bot sich dem ostbelgischen Publikum im Rahmen der Vorspiele die besondere Gelegenheit, die Zukunft der Musikwelt Ostbelgiens kennenzulernen: Gleich acht junge, besonders talentierte Musikstudentinnen und -studenten mit Wohnsitz in der Region oder mit Bezug zu dieser boten im Rahmen des Wettbewerbs „OBF Next Generation“ einen höchst spannenden und abwechslungsreichen Einblick in ihr Schaffen und musikalisches Universum.
Zu hören waren die Oboistin Ella Dorothea Delbrück, die Mezzosopranistin Chiara Ducomble, die Klarinettistinnen Anne Fuhrmann und Marie Kreusch, der Saxofonist Joris Rompen, der Cellist Noah Schmitz, die Sopranistin Samira Schür und der Flötist Aaron Wolharn.
Im Laufe des Nachmittags interpretierten die sowohl im In- als auch im Ausland Studierenden jeweils ein frei gewähltes prägnantes zwölf- bis zwanzigminütiges Programm mit oder ohne Klavierbegleitung. Über drei Sitzungen verteilt wurden durch die acht jungen Ostbelgierinnen und Ostbelgier Werke von der Klassik bis hin zur zeitgenössischen Musik präsentiert. Um diese vielseitigen Darbietungen zu beurteilen und im Anschluss nach intensiver Debatte den Preisträger zu bestimmen, wurde eine hochkarätige Jury verpflichtet. Den Vorsitz dieser Jury übernahm Aline Beckers, Pianistin und beigeordnete Direktorin der Musikakademie der DG. Des Weiteren setzte sich die in möglichst vielen verschiedenen musikalischen Disziplinen spezialisierte Jury aus der international gepriesenen Sopranistin Sophie Karthäuser, dem Solo-Klarinettisten des belgischen Nationalorchesters Jean-Michel Charlier sowie dem Geiger und Direktor des Ensembles Young Belgian Strings Dirk Van de Moortel zusammen.
Nach intensiven und emotionsreichen musikalischen Stunden wurde im frühen Abend der Gewinner der ersten Edition des Wettbewerbes „OBF Next Generation“ in einer festlichen Proklamation verkündet. Der Saxofonist Joris Rompen aus Bütgenbach konnte die Jury und das zahlreich erschienene Publikum mit einer überragenden Interpretation von Werken der belgischen Komponisten Piet Swerts und André Waignein überzeugen! Der 24-Jährige studiert zurzeit am Koninklijk Conservatorium Brussel. Neben dem Fach Saxofon belegt Joris Rompen ebenfalls Masterstudiengänge in Dirigat und Musiktheorie (Harmonielehre, Kontrapunkt und Fuge). Als Saxofonist des Duos Duende (Saxofon und Klavier) absolviert er am Lemmensinstituut Löwen außerdem einen Master in Kammermusik und ist Teil des Advanced Chamber Music Course des Orpheus Instituut Gent.
Das Ausnahmetalent gestaltet zudem als Dirigent der Musikvereine „Burgklänge“ Bütgenbach-Berg und „Ardennenklang“ Emmels sowie als zukünftiger Dirigent des Sinfonischen Blasorchesters der Belgischen Eifel das regionale Musikgeschehen aktiv mit. Joris Rompen erhält als Preisträger des Wettbewerbes ein Preisgeld in Höhe von 10.000€, welches durch die großzügige Unterstützung des Bürgerfonds Ostbelgien ausgeschrieben werden konnte. Dieses möchte der Preisträger unter anderem zur Anschaffung eines neuen Baritonsaxofones und zur Finanzierung von Meisterkursen und weiterer Wettbewerbe nutzen. Innerhalb der nächsten Saison des OstbelgienFestivals wird Joris Rompen ein eigenes Solo-Rezital präsentieren. Er erhält außerdem Unterstützung in Form von Mentoring durch OstbelgienFestival, welches den Einstieg in das Berufsleben des jungen Musikers erleichtern soll.
Der Wettbewerb „OBF Next Generation“ wurde vom OstbelgienFestival ins Leben gerufen, um einen Beitrag zur Förderung der talentierten Musikstudierenden der Region zu leisten. Die Sicherstellung der musikalischen Zukunft Ostbelgiens ist nämlich eine der Herzensangelegenheiten des Klassikanbieters der Region. Wenn es gilt, ein exzellentes Niveau anzustreben, birgt ein Musikstudium neben Studiengebühren und Unterbringungskosten leider nicht zu unterschätzende Kosten und finanzielle Hindernisse sollten die freie künstlerische Entfaltung junger ostbelgischer Talente nicht einschränken. Um diesem Anliegen auch weiterhin gerecht zu werden und weiteren herausragenden Talenten der Region diese Unterstützung gewähren zu können, wird der Wettbewerb in Zukunft zweijährlich ausgetragen werden. Der Partner Bürgerfonds Ostbelgien ist eine Initiative der König-Baudouin-Stiftung, die für alle Bürgerinnen und Bürger Ostbelgiens und darüber hinaus tätig ist.
Der Fonds übernimmt Verantwortung und gestaltet das Gemeinwesen aktiv und zukunftsorientiert mit, indem er Bürgerinitiativen für ein dynamisches Ostbelgien anregt, auf die Stärken der Region eingeht, lokale Projekte unterstützt, die einzigartige Umwelt erhält, das Wohlbefinden der Bewohner verbessert und das soziale Engagement stärkt. Schwerpunkte sind dabei die Chancengleichheit, Vielfalt und Solidarität.
