Die Bildungsministerin bezieht Stellung
Eupen. – Bildungsministerin Lydia Klinkenberg hat sich klar gegen eine Anpassung des Schuljahresrhythmus an den neuen Rhythmus der Französischen Gemeinschaft ausgesprochen. „In der Deutschsprachigen Gemeinschaft werden wir den Rhythmus des Schuljahres nicht verändern, bevor nicht dringendere Reformen umgesetzt wurden,“ verkündet sie.
Nach Analyse aller vorliegenden Fakten und Informationen ist die Entscheidung gefallen, die Schuljahrestaktung nicht prioritär anzugehen: „Unter Berücksichtigung aller Aspekte komme ich zu dem Schluss, dass eine Veränderung des Schuljahresrhythmus zwar gewisse Vorteile birgt, aus ganzheitlicher Sicht der Mehrwert dieser Maßnahme jedoch vergleichsweise begrenzt ist. Vor allem wenn nicht gleichzeitig auch Veränderungen am Tagesrhythmus erfolgen, die ebenfalls aufwendig sind. Wir stehen vor zahlreichen Herausforderungen und können nicht alles gleichzeitig verändern. Politik muss Prioritäten setzen. So ist es zum Beispiel dringlicher, die Schulen in der Digitalisierung und im Umgang mit Heterogenität zu unterstützen. Angesichts der kürzlich veröffentlichten PISA-Resultate sollte jedem klar sein, dass wir weiter an der Steigerung der Qualität unserer Bildungsangebote arbeiten und uns mit der Frage beschäftigen müssen, wie es uns gelingt, die Zahl der leistungsstarken Schüler zu steigern und die der Risikoschüler zu minimieren. Wer glaubt, dass alles gleichzeitig möglich ist, verkennt die Realität. Fakt ist auch, dass wir über begrenzte personelle Ressourcen in der Unterrichtsverwaltung verfügen. Die Umstellung des Schuljahresrhythmus ist sehr aufwändig. Wir müssten weitreichende organisatorische und dienstrechtliche Anpassungen vornehmen. In Zeiten des akuten Lehrermangels sollten die Ressourcen im Fachbereich Unterrichtspersonal meiner Meinung nach besser darauf verwendet werden Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs auszuarbeiten.“