Pfarrbibliotheken St. Nikolaus und St. Josef
Eupen. – Der 1969 in Manhattan/New York in einer Familie der oberen Mittelschicht geborene Afroamerikaner studierte an der Elite- Universität Harvard und hat u. a. an der Princeton University, der University of Houston, der Columbia University und der Wesleyan University unterrichtet. Nach seinem Abschluss hatte er ebenfalls zwei Jahre für die Wochenzeitung „The Village Voice“ geschrieben. Diese veröffentlicht investigative Artikel, Kultur- und Kunstbeiträge sowie politische Analysen.
Whitehead hat bislang sechs Romane, zahlreiche Essays und eine Meditation über das Leben in Manhattan verfasst. Vor allem sein Roman „The Underground Railroad“ wurde vielfach ausgezeichnet. Er erzählt die Geschichte von Cora, einer Sklavin im Süden der USA vor dem Bürgerkrieg (1861- 1865), die ein von Gegnern der Sklaverei gegründetes Schleusernetzwerk – „Untergrundbahn“ – nutzt, um in die Nordstaaten zu flüchten. Der Roman stellt dieses Netzwerk wie ein reales Schienenverkehrssystem mit sicheren Häusern und geheimen Routen dar. Rezensenten haben nicht zu Unrecht auf Parallelen von Coras Schicksal zu Nazi- Deutschland und zum Holocaust hingewiesen. Whiteheads Sachbücher, Essays und Rezensionen erschienen in einer Vielzahl anerkannter Verlage und Zeitschriften. Dennoch stößt sein Werk, besonders außerhalb Amerikas, nicht auf ungeteilte Zustimmung. Der österreichische Schriftsteller Karl- Markus Gauß bezeichnete es gar als „Mist“ und konnte nicht verstehen, dass sogar „bedeutende Verlage“ bereit seien „sich zu ruinieren“, um Whiteheads Bücher zu veröffentlichen. Auch „Der Spiegel“ ließ kein gutes Haar an ihm. Andererseits lobte eine Kritikerin Whiteheads Roman „Zone One“ (2011) als „verdichtete Prosa“, die „poetisch“ funkle „wie ein dunkler Stern“. Am besten bilden sie sich selbst ein Urteil …