Wochenspiegel

„Mini-Ostbelgien“ als Geschenk für 50 Jahre Parlament

Bepflanzung für das Areal am PDG

Eupen. – Zur Feier von 50 Jahren Autonomie für die Deutschsprachige Gemeinschaft haben die „Freunde von Muramba“ sowie „AVES-Ostkantone“ sich etwas ganz besonderes ausgedacht. Auf dem weitläufigen Gelände um das Parlamentsgebäude in Eupen soll bald ein „Mini-Ostbelgien“ in Form einer Nachbildung der neun deutschsprachigen Gemeinden als großes Blumen- und Pflanzenbeet entstehen. Die rund 1.300 qm große Fläche soll dafür mit hiesigen Steinen eingefriedet und mit, für die Gemeinden typischen Pflanzen, Kräutern und Sträuchern begrünt werden. Die Organisatoren betrachten das Pflanzenbeet mit seinen steten Veränderungen, seinem Wachstum und seiner Dynamik durch die vier Jahreszeiten als das ideale Symbol für Ostbelgien und seine Entwicklung über die Jahrzehnte.

In dem Beet sollen sowohl Elemente zum Artenschutz eingebaut, gleichzeitig aber auch auf die natürlichen Besonderheiten der jeweiligen Gemeinden hingewiesen werden. Das beginnt schon bei der Einfriedung des Areals mit einer ca. 50 cm hohen Mauer, die beispielsweise aus Blaustein aus Recht, fossilienhaltigem Gestein aus Burg-Reuland, Galmei aus Kelmis oder Kalkgestein aus Eupen bestehen könnte. Laut der Organisatoren wird das Areal offen bleiben und auf vielfältige Weise mit seiner Umwelt kommunizieren: Die Bepflanzung, die bienen- und insektenfreundlich sein wird, soll zum Beispiel aus Kleearten, Taubenkropfleimkraut, Wiesenschaumkraut oder Margerite, aber auch aus aufrecht kriechendem Fingerkraut oder kleinem Sauerampfer bestehen. Wildsträucher und niedrigwachsende Baumarten wie Haselnuss, Wildapfel, oder Salweide ergänzen das Bild. Insgesamt sollen an die 100 Pflanzenarten zusammenkommen. Über Gehwege, die die Gemeinden miteinander verbinden, sollen die Besucher explizit Teil des Ganzen werden.

Georges Heck, der für die Koordination des Projektes zuständig ist, bezeichnet das Beet als Projekt für die Bürgerinnen und Bürger: Privatpersonen und Vereine sollen sich mit ihren Ideen, Vorschlägen und Angeboten, aber auch mit ihren Händen beteiligen können. Gleiches gilt für die Gemeinden durch die Bauhöfe oder finanzielle Unterstützung. Das Projekt soll nicht zu stark auf öffentliche Fördergelder angewiesen sein, erklärt Gerhard Reuter von AVES-Ostkantone. An der Kostenfrage war bereits 2019 ein erstes Projekt zur Begrünung des Areals um das Parlamentsgebäude gescheitert.

Die König Baudouin-Stiftung (KBS) hat sich über den Bürgerfonds Ostbelgien bereit erklärt, das Projekt, bei entsprechender Gegenfinanzierung durch das PDG, finanziell zu unterstützen. Derzeit prüft die KBS, ob ein spezifisches Spendenkonto eingerichtet werden kann. Dann können Privatpersonen, Unternehmen oder Einrichtungen das Projekt ab Beträgen von 40 Euro aufwärts unterstützen und dafür eine steuerlich nutzbare Spendenbescheinigung erhalten.

Nachdem das Projekt beim Präsidium des Parlamentes auf offene Ohren gestoßen ist, werden Georges Heck als Vorsitzender und Karin Alt als Schriftführerin der „Freunde von Muramba“ sowie Gerhard Reuter und ihre Unterstützer in den kommenden Wochen und Monaten gerne auf die Angebote, Anregungen und Vorschläge der Bevölkerung und der verschiedenen Institutionen eingehen.

Deshalb richten die Urheber des Projektes einen Appell an Vereine, an Einzelpersonen, die einen grünen Daumen haben, an Vereinigungen und Verbände, an Vertreter der Wirtschaft sowie an die Verantwortlichen in den neun deutschsprachigen Gemeinden und alle Interessierten sich zu informieren und zur Mitarbeit anzubieten. Der konkrete Start des Projektes ist für das Jahr 2024 geplant. Es wird sich dann über die Folgejahre fortsetzen.

Mehr Information unter:

http://www.miniostbelgien.org. Mitmachen unter: info@miniostbelgien.org

Empfang PDG: Tel.087/31 84 00 .

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