Wochenspiegel

Thema des Monats: Gelassenheit in schwierigen Zeiten

Eupen. – Zurzeit sind die Medien voller denn je zuvor mit Katastrophenmeldungen aller Art. Schwelende internationale Konflikte sind mit großer Gewalt wieder aufgebrochen; die demokratischen Grundordnungen werden durch politische Extreme bedroht; die Weltwirtschaftsordnung steht unter wachsendem Konkurrenzdruck und auch die Klimakrise scheint irgendwie ausweglos. Ausweglos dunkel: so nehmen viele heute die Zukunft wahr.

Positive Neuigkeiten haben da kaum eine Chance durchzudringen. Aber gerade jetzt ist kühles und analytisches Denken und Handeln gefragter denn je. Und es gäbe ja auch viel Positives zu berichten: die Lebenserwartung steigt, die Kindersterblichkeit sinkt, die Armut ist in den letzten 50 Jahren stärker zurückgegangen als in den 500 Jahren davor, der Hunger schwindet. Die Aufzählung ließe sich seitenlang fortsetzen. Dennoch sehen viele Zeitgenossen alles in düsteren Farben. Das liegt zum einen an unserer Neigung zur verklärenden Nostalgie. Hinzu kommt, dass unser Gehirn – wahrscheinlich ein Überlebensmechanismus der Evolution – negativen Informationen größeren Wert beimisst als positiven. Schließlich verlaufen positive Entwicklungen in der Regel graduell, also langsamer, während schlechte Neuigkeiten häufig urplötzlich auftreten und sich deshalb viel besser für Schlagzeilen eignen. Schon der englische Schriftsteller Oscar Wilde (1854-1900) wusste: „Am Ende wird alles gut – und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.“ Womit klar sein dürfte: es geht immer weiter. Ob es dabei auch weiterhin immer besser wird, liegt allerdings in unserer Hand. Angst und Hektik bremsen unser Tun aus, vertrauensvolle Gelassenheit ist notwendiger denn je.

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