Fachgerecht Brände löschen bei der Kelmiser Jugendfeuerwehr
Kelmis. „Jamais, jamais, jamais, niemals Wasser in einen Fettbrand“, mahnt Marc Drooghaag die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Kelmis. Was da passiert, hat ein Feuerwehrmann gerade demonstriert. Mit einer Gasflamme hat er eine kleine Wanne mit Speiseöl ans Brennen gebracht, um einen Fritteusenbrand zu simulieren.
An einem langen Stiel ist ein kleiner Becher befestigt. Ein wenig Wasser in den Becher, hinein ins brennende Fett, und die Hölle bricht aus. Sofort schießt eine drei Meter hohe Stichflamme aus der Fettwanne und bietet einen Eindruck, den wohl niemand so schnell vergisst. Eine Branddecke gehört in jeden Haushalt. Vor der Explosion zeigen die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Kelmis, wie man es richtig macht. „Branddecke“ nennt sich das geeignete Werkzeug. Das ist eine Decke aus unbrennbarem Material.
Die Teilnehmer legen die Decke über die Fettwanne, um das Feuer zu ersticken. Die gibt es für kleines Geld, je nach Größe für mehr oder weniger als 15€ zu kaufen und ist eine sinnvolle Investition.
Ein jährlicher Höhepunkt ist das Martinsfeuer, wo sich die Jugendfeuerwehr um alles kümmert und die Erwachsenen im Hintergrund bleiben, um im Notfall eingreifen zu können.
Die Kelmiser Jugendfeuerwehr existiert schon Jahrzehnte und war lange einzigartig in Belgien. Inzwischen bauen auch andere Wehren wie Eupen in der Hilfeleistungszone DG Jugendfeuerwehren auf.
Nach der Jugendfeuerwehr kann der Interessierte die Kadettenanstalt besuchen und kann dann schon mit 18 Jahren nach den entsprechenden Prüfungen fertiger Feuerwehrmann sein. Manchmal wird aus dem Engagement sogar ein Beruf.
Es werden verschiedene Übungen gemacht. Die einen legen die Schläuche aus, andere sind an den Verbindungsstücken, an denen sie die Schläuche anschließen. Das Wasser schießt ein. Nun noch die Luft rauslassen, und es kann losgehen. Das geht sprichwörtlich schnell wie die Feuerwehr. Fachgerecht löscht die Gruppe ein Feuer. Auch ungeliebte Arbeiten gehören zur Feuerwehr, wie das Einrollen der Schläuche. Das macht auch von den Großen keiner gerne aber das ist wichtig, denn nur ein fachgerecht zusammengelegter Schlauch lässt sich im Ernstfall im Wagen verstauen und schnell ausrollen.
Jugendfeuerwehr heißt aber natürlich nicht nur üben. Auch Freizeitaktivitäten wie etwa Kajakfahren und Ausflüge, sei es zu anderen Feuerwehren oder auch anderen Orten, stehen auf dem Programm der Kelmiser.
