Wochenspiegel

Autor des Monats: Franz Kafka

Öffentliche Pfarrbibliotheken Eupen St. Nikolaus und St. Josef

Eupen. – Als Kafka am 3. Juli 1883 in Prag zur Welt kommt, gehört die Stadt noch zur K. und K. Monarchie. Er wächst in einer jüdischen Kaufmannsfamilie auf, die von einem autoritären, aufstiegsorientierten Vater dominiert wird.

Während seines Jurastudiums, das er 1906 mit der Promotion abschließt, findet er Zugang zu Prager Literaturkreisen. Hier lernt er seinen späteren Nachlassverwalter Max Brod (1884- 1968) kennen, der die literarischen Ambitionen des Freundes maßgeblich fördert. Nach seinem Studium tritt der junge Kafka 1907 in eine staatliche Versicherungsanstalt ein, findet aber in seinem Beruf keine Erfüllung. Fortan ist er ständig hin- und hergerissen zwischen der Notwendigkeit des „Broterwerbs“ und den Anforderungen der schriftstellerischen Kunst. Die tragisch verlaufende Beziehung zu Felice Bauer und anhaltende Familienkonflikte stürzen ihn zunehmend in Depressionen. Dennoch entstehen in diesen dunklen Jahren seine literarischen Hauptwerke. Sie sind durchzogen von der Erfahrung der Zerstörung des Menschen durch soziale und persönliche Zwänge oder anonyme Instanzen sowie tiefer Hoffnungslosigkeit, die allein durch seine meisterhafte, zum Teil groteske Erzählweise verklärt wird.

Wegen Kafkas Zweifel an der Qualität seiner Arbeiten gelangten zu seinen Lebzeiten nur wenige Texte an die Öffentlichkeit. Erst Max Brod machte das Gesamtwerk Kafkas, nach dessen Tod am 3. Juni 1924, allgemein zugänglich, indem er die testamentarische Verfügung des Freundes, seinen Nachlass ungelesen zu vernichten, bewusst ignorierte…

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