Wochenspiegel

Im Mittelpunkt steht der „Dorftratsch“

Neues aus der Feder von Hubert Schiffer

Raeren. – Zum Todestag des Raerener „Universalgenies“ Hubert Schiffer, einem Meister der Bildhauerei, des Schreibens und des Dichtens, ist im vergangenen Jahr die Neuauflage seines Buches „Raubritter von Reifferscheidt“ erschienen. Sein Urenkel Christoph Laschet aus Raeren (Geologe und Grafiker) hat mit den Freunden des Dorfarchivs Hauset dieses Werk in „Rörender Platt“ herausgegeben, es wurde zusätzlich Seite für Seite ins Hochdeutsche übertragen und mit geschichtlichen Hintergründen ergänzt.

Im Gespräch mit dem „Wochenspiegel“ erinnert Christoph Laschet daran, dass sein Ur-Opa Hubert Schiffer in seiner letzten Wirkungsstätte auch „eine letzte titellose Erzählung“ geschrieben habe. „Die habe ich von Staatsarchiv-Leiterin Els Herrebout bekommen und sie dem Dorfarchiv Hauset überlassen“, heißt es weiter. Dann reifte bei ihm die Idee, dieses unveröffentlichte Manuskript doch endlich zu erfassen. Keine einfache Aufgabe, wie er erzählt: Viele Manuskriptseiten sind nicht nur stark verblichen, sondern die Bleistiftschrift ist auch manchmal kaum noch lesbar. Und alles in reiner Sütterlinschrift aufgezeichnet.

Laschet hat versucht, mit fototechnischen Methoden Licht ins Dunkel zu bringen. Er möchte ein weiteres geschichtliches oder kulturelles Gut aus der damaligen Zeit in Raeren und dem Limburger Land zutage fördern, um es für die Nachwelt zu bewahren. Mit der Übersetzung der Schiffer’schen „Mundart Erzählung“ und dem Nebeneinanderstehen von Hochdeutsch und Platt soll dazu beigetragen werden, dass die alte Raerener Mundart nicht ganz in Vergessenheit gerät und als Kulturgut seine Berechtigung hat und behält, wünscht Laschet sich.

Dann berichtet Christoph Laschet kurz zum Titel und Inhalt des Buches. Er hat der Erzählung den Titel „Liesep’s Erbschaft en de dreij Quaselstrings Ting, String en Mecketing“ gegeben. In Hochdeutsch „Liesep’s Erbschaft und die Tratschweiber Ting, String und Mecketing.“ Im Mittelpunkt auf rund 440 Seiten steht natürlich der „Dorftratsch.“ Das Werk dürfte für jung und alt gleichermaßen interessant sein, ist er sich sicher. Nach seinen Planungen soll das Buch im Herbst diesen Jahres auf den Markt kommen.

Das neue Buch wurde mit Hilfe von Freunden erstellt: Patrick Schumacher, Eupen (Scans und Transkription), Georges Voell, Raeren (Lektor der Mundartfassung), Dr. Alfred Minke, Eupen (Lektor der hochdeutschen Fassung), Henry Kreklow, Hauset (Illustration des Titelbildes. Das Vorwort ist von Alfred Bourseaux verfasst. Druck: Afterglow, Aachen. Copyright: Christoph Laschet. Und der sucht noch nach Sponsoren, um den Druck finanzieren zu können. Den Freunden des Dorfarchivs Hauset, aber auch allen anderen regional-geschichtlich engagierten Gruppen und Vereinen, wird viel Erfolg gewünscht, um „Vergangenes zu erhalten und vor dem Vergessen zu bewahren“.

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