Wochenspiegel

Buch des Monats: Regeln, eine kurze Geschichte

Pfarrbibliotheken St. Nikolaus und St. Josef

Eupen. – „Ohne Zweifel hat es immer schon Klagen über einzelne Regeln und deren Durchsetzung gegeben. Neu an der Situation in der Moderne sind indessen Klagen über die schiere Menge und die mangelnde Flexibilität von Regeln, ob es sich dabei nun um offen zugängliche Verwaltungsvorschriften oder um die verborgenen Algorithmen von Suchmaschinen handelt. Wir modernen Menschen können ohne Regeln nicht leben. Wir können aber auch nicht mit ihnen leben, zumindest nicht bequem.“ Diese durchaus zutreffende Beobachtung nimmt Lorraine Daston, u. a. Professorin an der der Berliner Humboldt- Universität und der „University of Chicago“, zum Anlass, um der Entwicklung der Regeln in der westlichen Welt seit der Antike nachzugehen. Sie dokumentiert deren verwirrende Vielfalt anhand einer Fülle von Beispielen, die ihre Leserschaft in benediktinische Abteien, Militärakademien oder die Straßen von Paris im 18. Jahrhundert entführt. Besonders exemplarisch erscheint diesbezüglich der Modebereich. Je detaillierter und spezifischer die Vorschriften, desto häufiger und fantasievoller ihre Übertretungen, eine Erfahrung, die übrigens auch moderne Regierungen machen, wenn sie die Steuergesetze zu perfektionieren versuchen… Und dann gibt es noch die sogenannten Bruchsituationen, wie die Corona- Zeit, für die es zuerst einmal keine Regeln gab. Doch dieses „Regelvakuum“ war nur scheinbar und allzu bald wurden wir mit ständig neuen und jede Woche anderen Regeln überhäuft, die Ausnahme wurde selbst zur Regel, die sie permanent auf die Probe stellte und zugleich bestätigte! Gehören Regeln also abgeschafft? Die Antwort auf diese provokative Frage finden Sie in diesem brillanten Essai.

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