Wochenspiegel

„Repair-Café“ und „Fairteiler-Schrank“

Inititative „wenigeristmehr“ bietet „mehr“

Hauset. – Wenn es um „Mehr“ geht, dann ist die engagierte Initiative „wenigeristmehr“ Hauset genau richtig und wird ihrem Namen gerecht. Neben dem Pfarrgarten, für den sie gärtnerisch verantwortlich zeichnet, befindet sich das „RepairCafé Hauset“, ebenfalls ein Teil der Initiative. Dort wird erfolgreich und mit viel Spaß jeden dritten Samstag im Monat „repariert statt weggeworfen.“ „Und nebenbei auch geplaudert, Kaffee und Kuchen (von uns aus regionalen Produkten hergestellt) genossen“, lässt Yvonne Joras freudig den Wochenspiegel wissen. Von den Spenden für die Kuchentheke werden Samen und Pflanzen für den Pfarrgarten bezahlt.

„Mehr“ noch: Auf dem Parkplatz vor der Mehrzweckhalle ist zudem ein „Fairteiler-Schrank“ aufgestellt, um Lebensmittel zu retten, weiterzugeben oder auch im Sommer überschüssige Ernte zu verteilen. „Und wir haben auch eine Tauschbörse eingerichtet, die über den Nachrichtendienst Signal es uns ermöglicht, schnell noch einen Sack Sand am Samstagabend aus dem Dorf zu bekommen oder sich Werkzeug, Gerät usw. auszuleihen, anstatt es neu zu kaufen“, so Yvonne Joras stolz. Da werden dann auch Dinge, die im Haushalt nicht mehr gebraucht werden, getauscht oder verschenkt. Das spare eine Menge Ressourcen und führe zu neuen Begegnungen im Dorf. „Alles Dinge, die mit relativ wenig Aufwand sich schnell umsetzen lassen und effektiv genutzt werden“, meint sie.

Längst noch nicht alles: „Wir träumen noch von mehr sanfter Mobilität, zum Beispiel durch sichere Fahrradwege (oder wenigstens Schilder mit dem Hinweis zum Abstandhalten beim Überholen von Radfahrenden). Einen Antrag diesbezüglich wurde leider gerade von der Gemeinde Raeren abgelehnt“, bedauert Joras. Auf der Kirmes in Hauset bietet die Initiative extra einen Fahrradparcours für Kinder an, um sicherer auf dem Rad zu werden. Ein andere Gruppe der Initiative „wenigeristmehr“ kümmert sich um dieses Thema und würde gerne ein Carsharing mit einem „Auto im Dorf einrichten. Die Kommunikationsgruppe ist gerade dabei, eine Webseite zu erstellen.

Erfreulich wertet Yvonne Joras, dass im Pfarrgarten mittlerweile nicht nur Kartoffeln und Zwiebeln, sondern auch dicke Bohnen, rote Bete, Palmkohl, Kürbisse, Möhren und manches mehr wachsen. Leider haben in diesem Jahr zahlreiche Schnecken weniger übriggelassen. Aber man verfüge dank der zahlreichen erfahrenen Gärtnerinnen über eine wunderschöne Wildblumenwiese und jede Menge Beerensträucher, die hoffentlich bald so ertragreich sein werden, dass die Kinder des benachbarten Kindergartens einen Teil ihres Obstfrühstücks im Pfarrgarten pflücken können. „Einen Teil der Wiese lassen wir wachsen, um unseren kleinen Beitrag zu mehr Artenvielfalt zu leisten“, betont Joras. Die Gruppe sei offen, man freue sich über neue Menschen, die Lust auf gemeinsames Gärtner haben. Wer sich angesprochen fühlt, kann gerne mittwochs ab 15.30 Uhr in den Garten kommen. Oder eine Mail an wenigeristmehr-hauset@gmail.com schreiben.

Ganz wichtig: Yvonne Joras erinnert daran, dass man für September diesen Jahres auch einen Themenabend gemeinsam mit dem Dorfarchiv Hauset unter dem Motto „Die Geschichte des Umweltschutzes in Hauset“ plane. „Zu dieser Veranstaltung werden wir in den Pfarrgarten einladen“, sagt sie dem Wochenspiegel und hofft auf zahlreiche Beteiligung.

(der)

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