Vortrag über Hans Stempel
Eupen. – Das Zentrum für Ostbelgische Geschichte und die Evangelische Kirchengemeinde Eupen/Neu-Moresnet laden am Freitag, dem 8. November, um 19 Uhr zu einem Vortrag in die Friedenskirche, Klötzerbahn 15 ein. Thema des Vortrags ist „Hans Stempel und die Täter. Annäherungen an ein schwieriges Thema.“
Der Referent wird Dr. Nicholas Williams sein. Er ist Leiter des Zentrums für Ostbelgische Geschichte und Prädikant in der Vereinigten Protestantischen Kirche Belgiens. Er hat sich von 2018-2022 mit Hans Stempel und dessen Umgang mit NS-Tätern in einem Forschungsprojekt beschäftigt und dazu Bücher und Artikel veröffentlicht. Der ehemalige Präsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Hans Stempel (1894-1970), war in den Nachkriegsjahrzehnten eine prägende Figur in der Pfälzischen Landeskirche. Er begleitete einen Prozess, in dem aus einer nationalprotestantischen Kirche mit dunklen Flecken aus der Vergangenheit eine moderne Landeskirche wurde, in der Vielfalt kein Fremdwort mehr war. Auch in der deutsch-französischen Aussöhnung spielte Hans Stempel eine Rolle. Auch leistete Hans Stempel intensive Seelsorge an NS-Tätern im In- und Ausland, darunter in Frankreich und Belgien, und unterstützte auch belastete Ostbelgier. Dabei ging Stempel oft weit über die reine Seelsorge hinaus und setzte sich auch politisch, juristisch und materiell für seine Klienten ein. An diesem Abend wird diese Form der Unterstützung beleuchtet und untersucht. Im Vordergrund stehen dabei die beteiligten Personen. Der Besuch des Vortrags ist hilfreich, aber nicht notwendig, für den 2. Teil, am 29. November.