Eupen. – Am 11. November startet in Eupen der 61. St. Martinszug – der prächtigste Umzug in Ostbelgien und der Euregio. Mit einbrechender Dunkelheit erleuchten unzählige Laternen die Straßen, getragen von Kindern, die an die Legende des heiligen Martin von Tours erinnern. Diese Tradition wird jährlich am Namenstag des Schutzpatrons gefeiert, der für seinen Akt der Nächstenliebe bekannt ist: das Teilen seines Mantels mit einem frierenden Bettler.
Der Eupener St. Martinszug wurde 1963 von Robert Schaaf, einem Mitbegründer des Verkehrsvereins, ins Leben gerufen. Nach ihm führten zahlreiche Ehrenamtliche die Tradition fort. Seit letztem Jahr übernimmt die Familie Ernst diese Aufgabe; Jan Ernst reitet in der Rolle des Heiligen durch die Stadt. Der Festtag beginnt bereits in der Vorwoche, wenn die Martinsgruppe die Seniorenheime besucht und den Bewohnern Schokolade und Waffeln überbringt.
Am 11. November selbst versammeln sich Gäste aus Nah und Fern in Eupen. Der Umzug startet um 17.30 Uhr an der St. Josefskirche in der Unterstadt, von wo aus St. Martin mit rund 40 Soldaten, römischen Trosswagen und drei Musikkapellen durch die Stadt zieht. Zahlreiche Süßigkeiten werden an Kinder verteilt, und gegen 19.00 Uhr wird auf dem Werthplatz, vor der imposanten Kulisse des Stadttores von Amiens, das traditionelle Mantelteilungsritual und das Martinsfeuer zelebriert.
Eine Martinsgans-Verlosung auf dem Werthplatz erinnert an die Geschichte, wie sich Martin einst bei den Gänsen versteckte, die ihn jedoch durch ihr Geschnatter verrieten. Nach dem Umzug bieten lokale Restaurants die traditionelle Martinsgans an.
Für Informationen wenden Sie sich gerne an das St. Martinskomitee:
gerdernst2000@yahoo.de oder die Tourist Info Eupen (Rathausplatz 14, 4700 Eupen, Tel. 087/55 34 50, http://www.eupenlives.be). Der Zug verläuft von der St. Josefskirche über Olengraben, Rotenberg, Hufengasse, Marktplatz, Kirchstraße, Klötzerbahn und Gospertstraße und endet um ca. 19.00 Uhr auf dem Werthplatz.
