Wochenspiegel

„Zauberflöte“ trifft „Krieg der Sterne“

Blindenhilfswerk auf Opernbesuch in Krefeld

D-Krefeld. –Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr fand am 9. März erneut eine Ausfahrt des Blindenhilfswerks Eupen und Umgebung VoG zum Schauspielhaus in Krefeld statt, wo an diesem Tag Mozarts „Zauberflöte“ mit Audiodeskription auf dem Spielplan stand, und zwar in einer überaus modernen Inszenierung.

Im Theater durfte die Besuchergruppe im Vorfeld der Aufführung erst einmal im Rahmen einer Bühnenbegehung die „Bretter, die die Welt -und das Weltall – bedeuten“, betreten.

Die Bühnenführung bot Gelegenheit, die Kostüme von Sarastro und der Königin der Nacht, Requisiten wie Paminos Zauberflöte und Papagenos Glockenspiel in einer leuchtenden Starwars-Version in die Hand zu nehmen, während Musikdramaturgin Ulrike Aistleitner mit interessanten Zahlen und Fakten zum Haus und zum Stück aufwartete.

Das Besondere an der Inszenierung in Krefeld : Die Handlung findet in den unendlichen Weiten des Weltalls statt: Tamino und Pamina sind auf Luftschiffen unterwegs, Sarastro und die Königin der Nacht führen ihren Streit mit den aus Starwars bekannten Laserschwertern und mit Unterstützung der Klonkrieger aus, Darth Vader entpuppt sich als die Königin der Nacht, und auch der kleine, grünhäutige Yoda hat mehrere (virtuelle) Gastauftritte. Dies alles wird möglich durch die sogenannte Bluescreen-Technologie, in der der blaue Hindergrund der Opernbühne in Kombination mit phantasievollen Videoeinspielungen vor dem Auge des Zuschauers zu einem virtuellen Geschehen verschmilzt.

Bei der Aufführung wussten auf der Bühne und im Orchestergraben Schauspieler und Musiker zu begeistern, während die Musikdramaturgin im “Off” live durch das Stück führte. Mit treffenden Worten beschrieb die Musikdramaturgin die für Sehbeeinträchtigte nicht sichtbaren Elemente wie das szenische Geschehen auf der Bühne, die Kostüme, die Videoeinspielungen und Szenenwechsel.

Mittels Smartphone und der App “Mobileconnect” wurden die Kommentare und Beschreibungen im passenden Moment live auf Ohrhörer des Smartphons “gestreamt”, so dass auch Menschen mit einer Einschränkung des Sehvermögens die Aufführung in ihrer ganzen Bandbreite erleben konnten. Lang anhaltender Applaus war der Dank für eine modern inszenierte Aufführung, in der die bekannten und weniger bekannten Melodien der „Zauberflöte“, die von den Solisten, vom Chor und vom Orchester meisterhaft vorgetragen wurden, begeisterten.

Aus Sicht aller Teilnehmer des Blindenhilfswerks war dieser Opernbesuch erneut ein schönes Erlebnis und eine willkommene Abwechslung, so dass einer Neuauflage in einer kommenden Spielzeit nichts im Wege stehen dürfte. Dem Vernehmen nach ist für die kommende Spielzeit ein Musical mit Audiodeskription in Planung.

Ermöglicht wurde die Veranstaltung in diesem Jahr durch die Unterstützung der Deutschsprachigen Gemeinschaft und die König-Baudouin-Stiftung.

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