Wochenspiegel

Neues Zentrum in Moresnet unterstützt Krebspatienten und ihre Familien  

Ein Haus voller Hoffnung  

Moresnet.- In Moresnet ist ein neues Haus für das Wohlbefinden von Krebspatienten und ihre Angehörigen eröffnet worden. Der Espace Horizon ergänzt die medizinische Versorgung durch Angebote, die den Alltag erleichtern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern sollen. Getragen wird das Projekt vom Gesundheitsnetzwerk MOVE in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern.  

Der Espace Horizon versteht sich als Teil des Konzepts der sogenannten Maisons de ressourcement (deutsch: Häuser der Stärkung), die in Belgien seit einigen Jahren entstehen. Ziel ist es, Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen einen geschützten Raum zu bieten, in dem sie Unterstützung finden, die über die rein medizinische Behandlung hinausgeht.  

Belgienweit ist der Espace Horizon das fünfzehnte Haus dieser Art, sechs davon befinden sich in der Provinz Lüttich.  

Das Angebot des Espace Horizon ist breit gefächert und zielt auf die Verbesserung des Wohlbefindens ab.  

Die Räumlichkeiten in der Rue de la Clinique sind einladend gestaltet. Pinke Accessoires schmücken den großen Hauptraum, an den Wänden hängen Bilder von Krebspatientinnen in starken, Mut machenden Posen. Das Angebot des Espace Horizon ist breit gefächert. Auf dem Programm stehen u.a. Reflexologie, ästhetische Pflege wie Gesichtsanwendungen oder Make-up, Rückenmassagen nach der Enelph-Methode und Snoezel-Sitzungen in einem multisensorischen Raum. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form der Entspannungstherapie, bei der Licht, Klänge, Düfte und sanfte Bewegung kombiniert werden, um Stress abzubauen und Wohlbefinden zu fördern. Ursprünglich wurde die Methode für die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen entwickelt, heute wird sie aber auch in der Psychoonkologie und in der Pflege eingesetzt. Hinzu kommen diätetische Beratungen und Kochworkshops, die Betroffenen helfen sollen, eine gesunde Ernährung in den Alltag zu integrieren.  

In Planung sind außerdem kreative Ateliers wie Malen, Schreiben oder Schmuckgestaltung sowie sanfte körperliche Aktivitäten wie Yoga, Pilates oder Nordic Walking. Alle Aktivitäten werden von ausgebildeten Fachkräften begleitet und stehen den Patientinnen und Patienten offen, die im Rahmen des MOVE-Netzwerks betreut werden. Anmeldungen sind erforderlich, da die Angebote zeitlich gestaffelt stattfinden.  

Das Haus ist barrierefrei zugänglich, Parkplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe.  

Ein weiterer Vorteil ist die Lage: Der Espace Horizon befindet sich nur wenige Meter vom Pflegezentrum St. Joseph in Moresnet entfernt. Damit liegt er in unmittelbarer Nähe zu einer bestehenden Einrichtung der Alten- und Krankenpflege und ist optimal in die regionale Versorgungslandschaft eingebettet. Der Espace Horizon knüpft zudem an die Geschichte des Gebäudes an. Es handelt sich um das ehemalige Restaurant „Au fin bec“, das in der Region lange als Treffpunkt mit warmem Ambiente bekannt war. „Wir wollen diese Qualität bewahren. Die Menschen, die hierherkommen, sollen dieselbe Wärme und Menschlichkeit spüren, die diesen Ort schon früher ausgezeichnet hat“, erklärte Xavier Drion vor den Vertretern der verschiedenen Partnerorganisationen.
Ein zentrales Element des Projekts ist die enge Zusammenarbeit mit den bestehenden Strukturen in der Region. Neben den Partnerkliniken und Gesundheitseinrichtungen sind auch die „Fondation contre le Cancer“ und die Vereinigung „Soleil au Cœur“ als Unterstützer eingebunden. Außerdem besteht eine enge Verbindung zur VoG Lichtblicke in Eupen, die in derselben Logik arbeitet und bei der Bedarfsermittlung in Moresnet mitgewirkt hat.
Der Erholungsort möchte eng mit verschiedenen Partnern in der Region zusammenarbeiten.
Der Vorsitzende des Gesundheitsnetzwerkes MOVE machte bei seiner Ansprache deutlich, dass es beim Espace Horizon nicht um aufwändige Technik oder spektakuläre Einrichtungen gehe. „Wenn Sie dieses Haus besichtigen, seien Sie nicht enttäuscht“, sagte Xavier Drion. „Denn der Kern dieses Hauses fehlt aktuell noch. Der Kern sind nicht die bunten Bilder an den Wänden oder das Mobiliar, sondern die Menschen, die diesen Raum mit Leben füllen werden.“ Mit diesem Hinweis betonte er auch, dass sich das Angebot nicht allein an Krebspatienten richtet, sondern ausdrücklich auch an Kinder und Jugendliche im Umfeld von Erkrankten, die durch die Krankheit in ihrer Familie belastet sind.

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