Warum ist die Impfung auch für Kinder sinnvoll?
Ostbelgien. – Der belgische Hohe Gesundheitsrat und der Ausschuss für Bioethik haben grünes Licht für die Impfung von 5- bis 11-Jährigen gegeben. So werden auch die Kinder in Ostbelgien nun nach und nach eine Impfeinladung erhalten. Die ersten Impftermine starten am 5. Januar 2022. Damit kommen besonders bei den Eltern Fragen auf: Warum sollte ich mein Kind impfen lassen? Wie sicher ist der Impfstoff? Wird mein Kind benachteiligt, wenn wir uns gegen die Impfung entscheiden?
Drei gute Gründe
Tatsächlich haben gesunde Kinder ein sehr geringes Risiko, ernsthaft an COVID-19 zu erkranken. Dennoch gibt es gute Gründe für die Impfung von Kindern gegen das Coronavirus:
– Schulen: Wenn Kinder geimpft werden, verringert das den Druck auf die Schulen. Aktuell müssen immer wieder Schulklassen oder ganze Einrichtungen geschlossen werden, wenn es unter den Kindern eine hohe Infektionszahl gibt.
– Kontakte: Geimpfte Kinder haben ein deutlich geringeres Risiko, betagte oder kranke Kontaktpersonen anzustecken. Da Kinder häufig asymptomatisch bleiben oder nur ganz schwache Krankheitssymptome zeigen, werden ihre Kontakte bei einer Infektion oft nicht eingeschränkt.
– Viruszirkulation: Je mehr Menschen in der Gesellschaft geimpft sind, desto weniger zirkuliert das Virus. Durch das Impfen der Kinder kann die Übertragung in der ganzen Bevölkerung verringert werden.
Vollkommen freiwillig
Die Impfung der Kinder ist vollkommen freiwillig. Für nicht geimpfte Kinder werden in Belgien keinerlei Nachteile entstehen. Die 3G-Regel bzw. das COVID-Safe-Ticket wird für Kinder nicht greifen. Es kann lediglich zu Beschränkungen bei der Einreise in ein anderes Land, je nach dort geltenden Bestimmungen, kommen.
Die Impfung, besonders für Kinder mit chronischen Krankheiten und für Kinder mit engem Kontakt zu Risikopatienten, ist laut Gesundheitsminister absolut zu empfehlen.
Keinerlei Nebenwirkungen
Inzwischen wurden weltweit über 5 Millionen Kinder gegen das Coronavirus geimpft, vor allem in den USA und Israel. Seit einigen Wochen werden auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern Kinder ab 5 Jahren geimpft. Es wurden bisher keine ernsthaften Nebenwirkungen gemeldet. Kinder zeigen allgemein sogar weniger Reaktionen als Jugendliche.
Kinder von 5 bis 11 Jahren werden vorerst ausschließlich mit der angepassten Version des Impfstoffs von Pfizer/BioNTech geimpft. Da Kinder kleiner und leichter sind als Erwachsene, wurde die Dosis verringert. Sie erhalten lediglich 10 Mikrogramm des mRNA-Impfstoffs, bei Erwachsenen sind es 30. Die Verpackungen unterscheiden sich deutlich, sodass keine Verwechslungsgefahr besteht. Wie die Erwachsenen erhalten auch die Kinder zwei Dosen im Abstand von drei Wochen. In den ostbelgischen Impfzentren werden Impfstraßen speziell für Kinder eingerichtet.
Weitere Informationen, Hintergründe und Details zu den Kinderimpfungen finden sich unter http://www.ostbelgiencorona.be/kinderimpfung. Darüber hinaus wird empfohlen, sich bei Fragen zur Impfung an den Hausarzt oder Kinderarzt zu wenden.