Stadt- und Pfarrbibliotheken Eupen St. Josef und St. Nikolaus
Eupen. – Das Phänomen ist (fast) allen Großeltern bekannt: die Enkelkinder sind einem mehr und mehr ans Herz gewachsen und hat man sie längere Zeit nicht gesehen, kann es sogar zu Entzugserscheinungen kommen. Umso größer ist demnach die Wiedersehensfreude, wenn sie endlich wieder auf der Matte stehen. “Chic” ruft man dann im französischen Sprachraum gerne aus, “schön, dass ihr da seid”. Aber, ist der Alltag eingekehrt, wird den Großeltern, vor allem bei längeren Aufenthalten, auch bewusst, dass sie keine zwanzig mehr sind und, bei aller Liebe, der schier unerschöpflichen Energie der lieben Kleinen und den seltsamen Launen der Größeren, immer schwerer Herr (oder Frau) werden können. Mattigkeit stellt sich ein, gepaart mit schlechtem Gewissen und Zweifeln an der eigenen Fähigkeit zu lieben… Wenn dann der Tag der Abreise da ist, macht sich erst einmal Erleichterung breit, die Französischsprachige mit der schlichten Lautmalerei “Ouf” zum Ausdruck bringen. Eine letzte Umarmung, ein letztes Winken, man fällt in den erstbesten Sessel… und empfindet plötzlich eine gewisse Leere.
Hoffentlich bleiben sie nicht zu lange weg, diese “chicoufs”! Rund um dieses wohl universelle Geschehen hat die französische Autorin Nicole Bernard eine realistisch-berührende Comicserie entworfen, die das voller Überraschungen steckende Verhältnis zwischen den Generationen wohlwollend und humorvoll schildert. Ein Buch zum Durchatmen, vor oder nach dem Verbleib der Enkelkinder…