Ein Einbruch in die eigenen vier Wände ist für viele Menschen ein Albtraum. Die Vorstellung, dass sich jemand unbefugt Zutritt zum Zuhause verschafft, während man selbst anwesend ist, löst bei den meisten Angst, Stress und Unsicherheit aus. Doch in einer solchen Situation ist besonnenes Handeln entscheidend, um sich selbst und andere nicht zusätzlich in Gefahr zu bringen.
Wichtig ist zunächst: Stellen Sie fest, dass sich ein Einbrecher im Haus befindet – sei es durch Geräusche, Bewegungen oder andere Anzeichen –, sollten Sie sich keinesfalls dem Täter in den Weg stellen oder versuchen, ihn zu stellen. Ihre eigene Sicherheit hat oberste Priorität. Suchen Sie nach Möglichkeit einen geschützten Raum auf, schließen Sie die Tür von innen und verschließen Sie sich ruhig. Wenn möglich, verständigen Sie umgehend die Polizei über den Notruf 101 und teilen Sie mit, was genau passiert ist, wo Sie sich befinden und ob andere Personen im Haus sind. Bleiben Sie dabei ruhig und geben Sie alle Informationen so präzise wie möglich weiter.
Falls eine direkte Flucht aus dem Haus gefahrlos möglich ist, zum Beispiel über eine Terrassentür oder einen Nebeneingang, kann es sinnvoll sein, das Gebäude zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Auch in diesem Fall sollte sofort die Polizei informiert werden. In keinem Fall sollten Sie versuchen, sich dem Einbrecher entgegenzustellen oder ihn zu verfolgen – viele Täter handeln in solchen Situationen unberechenbar, insbesondere wenn sie sich in die Enge gedrängt fühlen.
Ist der Täter geflohen und niemand wurde verletzt, beginnt die Aufarbeitung des Vorfalls. Auch hier gilt: Nichts anfassen. Vermeiden Sie es, Türen, Fenster, Schubladen oder andere mögliche Spuren zu berühren, bevor die Polizei eingetroffen ist. Jede unbedachte Handlung kann wichtige Spuren verwischen oder vernichten. Die Polizei wird den Tatort sichern, Spuren sichern und gegebenenfalls eine Anzeige aufnehmen.
Im Anschluss an den Vorfall ist es ratsam, sich auch um die emotionale Verarbeitung zu kümmern. Ein Einbruch kann traumatisch wirken und das Sicherheitsgefühl nachhaltig beeinträchtigen. Gespräche mit Angehörigen, psychologische Beratung oder der Austausch mit anderen Betroffenen können helfen, das Erlebte besser zu verarbeiten.
Darüber hinaus lohnt sich im Nachgang eine kritische Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen im eigenen Zuhause. Kriminalpolizeiliche Beratungsstellen bieten hierfür professionelle Unterstützung an, um zukünftigen Vorfällen vorzubeugen. Prävention ist der wirksamste Schutz – aber wenn es doch passiert, kann richtiges Verhalten im Ernstfall Leben schützen.
