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Ostbelgien. – Zu seinem 79. Geburtstag hat der Eupener Schriftsteller und Journalist Freddy Derwahl im GEV unter dem Titel „Hommage an Belgien“ eine 90-seitige Sammlung später Gedichte veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine impressionistische Lyrik, die von Orval an der belgisch-französischen Grenze in den Ardennen der Gaume bis an den Strand von Ostende reicht. Neben den großen Städten Brüssel, Antwerpen, Brügge und Lüttich steht dabei auch die ostbelgische Heimat des Poeten, Eupen-Stockem sowie das Hohe Venn und die Eifelregion im Mittelpunkt.
„Hommage an Belgien“ bedeutet eine Würdigung an ein Vaterland, mit dem sich der Autor in seiner Kindheit und Jugend schwergetan hat. Der meiste Lehrstoff war in französischer Sprache, der deutschsprachige Landesteil lief unter „Le pays de Herve“. Um Belgien zu begreifen, mussten erst seine beeindruckenden Landschaften und Kulturstädte entdeckt werden. Wallonie und Flandern waren kein Gegensatz, sondern bereichernde Vielfalt.
Besonders inspirierend wirkte das Lied „Le plat pays“ der genialen Sängers Jacques Brel wie eine Einladung in Belgien zuhause zu sein. Ein langer, mitunter schwieriger Prozess, der durch Gedichte und Romane, von Georges Rodenbach, Emile Verhaeren, Guido Gezelle sowie von Felix Timmermans und Gorges Simenon tief geprägt wurde. Derwahl legt großen Wert darauf, dass diese „späten Gedichte“ keine „nationalistische Verbeugung“ sind, sondern eine Vision des Europas der Regionen und Vaterländer, das Mosaik eines kulturellen Reichtums.
Das bemerkenswerte Vorwort zu der Sammlung schrieb der „Krautgarten“-Herausgeber Bruno Kartheuser aus Neundorf bei St.Vith, der seinen Freund und Kollegen Freddy Derwahl als einen „vielbewanderten sensiblen Beobachter“ bezeichnet und mit dem griechischen Dichter Georgios Seferis verglich.
Das Foto der Titelseite stammt von dem auch überregional bekannten GE-Fotografen David Hagemann und zeigt eine belgische Landesflagge im Sommerwind auf der Moorenhöhe in Eupen.
„Hommage an Belgien – späte Gedichte“, Freddy Derwahl, GEV, Eupen 2025. Im Buchhandel und Grenz Echo erhältlich.

