Wochenspiegel

Kaleido Ostbelgien informiert zur europäischen Impfwoche

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Es ist somit nicht verwunderlich, dass Erkrankungen, die im Kindesalter auftreten, zufällig im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung festgestellt werden. Einen echten Zusammenhang gibt es deshalb nicht.

Hintergrund: Ein britischer Arzt, Andrew Wakefield, hatte Ende der neunziger Jahre nach einer sehr kleinen Studie (zwölf Kinder) die Hypothese aufgestellt, dass die Masern-Mumps-Röteln-Impfung zu Schäden im Darm und dadurch zum

Eindringen neurotoxischer Substanzen in den Organismus führen könnte. Dies behindere die geistige Entwicklung und begünstige Autismus. Dann kam heraus, dass Wakefield von Anwälten Geld erhalten hatte, die Eltern Autismus-betroffener Kinder vertraten und nach Verbindungen zwischen Autismus und Impfung suchten, um den Hersteller des Impfstoffes zu verklagen. Im Jahr 2004 zogen zehn der ursprünglich 13 Autoren ihre Interpretation offiziell zurück. Wakefield verlor seine Zulassung als Arzt. Quelle: Robert-Koch-Institut, http://www.rki.de/impfen.

Die Impfung gegen die Humanen Papillomaviren (HPV) wird Jugendlichen in Ostbelgien bereits seit über 10 Jahren angeboten. Diese Viren verursachen u. A. Gebärmutterhalskrebs und gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Viren. Es sind aber nicht nur Frauen betroffen: Ein Viertel der durch HPV verursachten Krebsarten betrifft auch Männer. Dazu gehören Analkrebs, Krebs am Penis und im Mund-Rachen-Raum.

Kaleido Ostbelgien bietet Jugendlichen im Alter von 11 bis 13 Jahren die kostenlose Impfung gegen HPV an. Diese Impfung schützt vor den häufigsten krebsverursachenden HPV-Typen. Hier liegt die Impfrate mit etwa 50 % aber noch recht niedrig. Daher informiert Kaleido seit diesem Schuljahr die Jugendlichen in den Klassen über die HPV-Impfung und ihren Nutzen.

Die Ansteckungsgefahr mit HPV ist sehr hoch! Viele Menschen sind unwissentlich infiziert. Da eine Ansteckung keine Beschwerden verursacht, bleibt sie meist unbemerkt. Die Ansteckung erfolgt meist beim Geschlechtsverkehr. Darum muss die Impfung vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen. Etwa 80% der Frauen

infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit einem oder mehreren HPV-Typen. In Belgien stirbt im Schnitt etwa jeden Tag eine Frau an Gebärmutterhalskrebs, der in 99,7 % der Fälle durch Humane Papillomaviren verursacht wird.

Gegen welche Krankheiten sollten Sie Ihre Kinder impfen lassen? Eine Impfung wird vorbeugend durchgeführt gegen Krankheiten: die sich schwer behandeln lassen; die gefährliche oder unangenehme Komplikationen nach sich ziehen; oder die wegen ihrer Ansteckungsgefahr eine Bedrohung für die Bevölkerung darstellen.

Kaleido folgt den Empfehlungen des Hohen Rates für Gesundheit und bietet Impfungen gegen: Poliomyelitis (Kinderlähmung), Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Keuchhusten, Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ B (HIB, eine Form der Hirnhautentzündung), Pneumokokken, Rotaviren, Masern, Mumps und Röteln, Meningokokken C, Humane Papillomaviren (HPV).

Nicht geimpfte Menschen können sich mit diesen Erregern anstecken und die Krankheit entwickeln und weiterverbreiten. In Belgien ist nur die Schutzimpfung gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung) gesetzlich vorgeschrieben. Alle weiteren sind freiwillig.

In den Vorsorgestellen der frühkindlichen Entwicklung (0 bis 3 Jahre) und bei den schulischen Gesundheitsuntersuchungen (3 bis 20 Jahre) von Kaleido werden die Impfungen kostenlos angeboten. Die Grundimmunisierung erfolgt vom 2. bis zum 15. Lebensmonat. Die Auffrischungsimpfungen werden im Rahmen der schulischen Untersuchungen angeboten: Kinderlähmung, Diphtherie, Wundstarrkrampf und Keuchhusten: 1. Primarschuljahr; Masern, Mumps und Röteln: 3. Primarschuljahr; Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten: 5. Sekundarschuljahr; im 1. Sekundarschuljahr haben alle Jugendlichen die Möglichkeit, sich gegen Humane Papillomaviren (HPV) impfen zu lassen. Der Impfstatus wird bei jeder medizinischen Schuluntersuchung überprüft. Selbstverständlich können auch Haus- und Kinderärzte alle Impfungen vornehmen.

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