Wochenspiegel

Auf bunten Steinen zum Ziel

Kelmiser Kindergemeinderat baut Rampen aus Legosteinen

Kelmis. Das Spielzeuggeschäft Kado’Line in der Albertstraße hat jetzt die erste Rollstuhlrampe aus Legosteinen bekommen und wird somit barrierefreier. Initiiert wurde die Aktion vom Kelmiser Kindergemeinderat.

Lego ist nicht nur Spielzeug, sondern hat, zumindest in Kelmis, auch ganz praktischen Nutzen: Um Menschen mit einer Beeinträchtigung zu unterstützen, barrierefrei Kelmiser Geschäfte zu betreten, ist man im Kindergemeinderat auf die Idee gekommen, Rollstuhlrampen für Geschäfte zu bauen.

„Dass das funktioniert, habe ich in sozialen Medien gesehen“, sagt Jean-Paul Coutaerts vom Kommunalen Beirat für Menschen mit einer Beeinträchtigung. Tatsächlich, die Legorampe läuft gerade nach oben und ist stabil. Ohne Schwierigkeiten nimmt Coutaerts mit seinem Rollstuhl ein wenig Schwung und hat ohne Mühe die Stufe zum Eingangsbereich von Kado‘Line überwunden.

Die Idee, etwas für Menschen mit Handicap zu tun, ist eine alte Forderung des Kindergemeinderates, die schon im „Wahlkampf“ der Primarschüler eine Rolle gespielt hat. Gebaut haben die Gemeinderatskinder die Rampen in ihren Schulen gemeinsam mit den Klassenkameraden. Gewöhnliche Rampen sind für Kelmis nicht in jedem Fall geeignet, da die Bürgersteige zu eng sind. Mit der Legorampe kommt der Rollstuhlfahrer problemlos die Stufe hinauf, ohne den laufenden Fußgängerverkehr zu behindern.

Die Idee kam von den Kindern selbst, denn mit Legosteinen lässt sich eine Rollstuhlrampe schnell bauen. Hinzu kommt noch der charmante Nebeneffekt, dass die Bürger zu Legospenden aufgerufen waren. So konnte sich jeder Bürger am guten Zweck beteiligen.

Inzwischen haben sich schon mehrere Kelmiser Geschäfte gemeldet, die gerne eine Rampe haben möchten.

„Wir freuen uns riesig über die Rampe“, sagt Angelique Cambir, die bei Kado’Line arbeitet. Sie denkt hier besonders an ältere Bürger, die mit dem Rollator unterwegs sind, und an Eltern mit Kinderwagen. „Schließlich sind wir ein Spielwarengeschäft“, sagt sie.

Der Kindergemeinderat hat seit seinem Bestehen schon eine Menge für die Gemeinde und natürlich für die Kelmiser Kinder getan. So gibt es beispielsweise auf dessen Initiative regelmäßig Filmnachmittage für Kinder in der Patronage. Die Legislatur der Kinder dauert etwas länger als die der Großen. Während sich diese im Oktober zur Wahl stellen, dürfen die Kinder noch bis Dezember amtieren, bis sie dann durch neue Schüler aus den Primarschulen abgelöst werden.

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