Wochenspiegel

„Wer verleiht SEIN Jünglingshaus?“

Eupen. – KultKom, das Kulturelle Komitee der Stadt Eupen, startet einen öffentlichen Aufruf und bittet um Hilfe. Für die Realisierung einer breit angelegten Ausstellung werden spannende Exponate gesucht, die das Jünglingshaus dokumentieren – seine Präsenz, seine Ausstrahlung, seine Künstler und Besucher, die es belebt haben.

Er steht still, der Film- und Kulturbetrieb im Eupener Jünglingshaus: Im traditionsreichen Begegnungsort auf der Neustraße können Begegnungen zurzeit nicht stattfinden. In einen tiefen Winterschlaf ist das ehrwürdige Gebäude mit der Hausnummer 86 jedoch nicht versunken – ganz im Gegenteil. Es fühlt sich lebendig, blickt zufrieden zurück und gespannt nach vorne, und es bittet um Beachtung, gerade jetzt.

Ja, die alte Dame unter den weserstädtischen Kulturhäusern kokettiert, sie möchte sich zeigen und ihre Geschichte erzählen – dann wenn ein „Besuch der alten Dame“ wieder möglich ist, mit zahlreichen lieben Freunden und Gästen.

Die VoG KultKom, die seit vielen Jahren im Jünglingshaus unterschiedlichste, meist kulturelle Ausdrucksformen inszeniert, plant nun den Ort selber in Szene zu setzen – sein Gestern, sein Heute und sein Morgen. So ist die Vereinigung für eine facettenreiche Ausstellung auf der Suche nach Leihgaben, die das eigene Archiv ergänzen. Der Aufruf richtet sich an alle, die ein spannendes Stück zum 1870 eröffneten Jünglingshaus und auch zum 1837 gegründeten Jünglingsverein ihr Eigen nennen dürfen – ob Behörde, Geschäftswelt, Vereinigung oder Privatperson.

Was wird gesucht? Dokumente, Urkunden, persönliche Schriftstücke, Zeichnungen, Plakate, Fotos, Filmaufnahmen, Ausstattungs- und Einrichtungsgegenstände u.v.m. – nahezu alles, was das Dasein des Eupener Kulturzentrums zu gleich welcher Zeit dokumentiert. KultKom ist davon überzeugt, dass gerade in der Bevölkerung – an Wohnzimmerwänden, in Fotoalben oder in Vitrinen-Schränken sowie auf Dachböden und in Kellern – noch viele Schätze schlummern, die es verdienen, der breiten Öffentlichkeit präsentiert zu werden. Insbesondere Bildmaterial aus der Zeit vor 1980 ist von großem Interesse, und auch ganz persönliche Impressionen (Notizen, Briefwechsel, Schnappschüsse…) würden der Ausstellung eine besondere Note verleihen und Seele einhauchen.

KultKom regt also dazu an, zu stöbern und freut sich über jede Mithilfe bzw. Kontaktaufnahme, sollten aufschlussreiche Schätzchen und Kuriositäten entdeckt werden, die als Leihgabe zur Verfügung gestellt werden könnten. Erreichbar für die Aktion „Wer verleiht SEIN Jünglingshaus?“ ist KultKom in der Geschäftsstelle, Kirchstraße 15 in 4700 Eupen, von montags bis freitags zwischen 9 und 16 Uhr sowie telefonisch unter 087/740028 und per Email an info@kultkom.be.

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