Wochenspiegel

Als Vorreiter geht Raeren mit gutem Beispiel voran

Von Günther Sander

Raeren. Mit einem kleinen Aufkleber große Wirkung erzielen, so die Idee von  Christoph Laschet aus Raeren. Er schuf einen Aufkleber, mit dem er erreichen möchte, dass das Maskentragen in Zeiten von Corona in den Köpfen der Menschen verankert wird. Sein Motto: „Mit vielen kleinen Dingen kann man Großes erreichen.“

Der Weckruf des Historikers und Geologen Christoph Laschet hat Erwin Güsting aufhorchen lassen, er fand Gefallen daran, konnte sich für die Idee sogleich erwärmen. Nur, der erste ihm vorgelegte Entwurf, „Ohne Maske – Nein Danke“, war nicht ganz im Sinne des Raerener Bürgermeisters. Ihm schwebte eine andere, treffendere Textversion vor. Gesagt, getan – Christoph Laschet schickte sich gleich an, etwas „Neues, Wirkungsvolleres“ zu gestalten. Das ist ihm gelungen, der neue Aufkleber weckte das Interesse bei Erwin Güsting, inspirierte ihn, um damit eine gezielte Kampagne zu starten. Raeren geht damit als „Vorreiter mit gutem Beispiel voran.“

Die Idee des Raerener Bürgermeisters, gemeindeübergreifend in der Deutschsprachigen Gemeinschaft eine Kampagne zu starten, fand bei seinen Bürgermeister-Kolleginnen und -Kollegen keinen Anklang, was Güsting bedauert. Eine grenzüberschreitende Disziplin wäre wünschenswert. Aber: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Im Gespräch mit dem Wochenspiegel sagt Güsting, er sehe mit dem Aufkleber eine Möglichkeit, im Kampf gegen das Virus ein Zeichen zu setzen. Selbstverständlichkeit sei gefragt, das Maskentragen gehöre dazu. „Wichtig ist die Disziplin. Unsere Gemeinde steht im Vergleich zu anderen Kommunen, was die Infektionszahlen angeht, ganz gut da“, bilanziert er. Das habe sicher auch etwas mit dem heimischen Menschenschlag zu tun.

Erwin Güsting ist sich sicher, dass der Teil-Lockdown zwar gut sei, aber die Negativzahlen geben zur berichten Sorge Anlas. Seit Beginn der Pandemie sind aktuell in Belgien 14 106 Personen an den Folgen von Corona gestorben. Nicht genug, die Gemeinde Courcelles nahe bei Charleroi, hat seit Montag für Schüler ab sechs Jahren eine Maskenpflicht im Unterricht angeordnet.

Auf Güstings Schreibtisch sind die Aufkleber, in zwei verschiedenen Größen (Durchmesser 28 und 9,5 Zentimeter) nicht zu übersehen. Jetzt gelte es, sie werbewirksam zu publizieren, die Gedanken der Menschen zu wecken und sie für den Aufkleber zu begeistern. „Überall dort, wo Publikumsverkehr herrscht, wollen wir den Aufkleber auslegen“, sagt Güsting. Das Gemeindehaus geht mit gutem Beispiel voran, an der Eingangstüre ist die freundliche Ermahnung bereits angebracht – und kann kostenlos abgeholt werden. In der Hauptstraße, gegenüber dem Gemeindehaus, bei „Press & More“, wurde ebenfalls dokumentiert, dass die Geschäftswelt bereit ist, diese Kampagne zu unterstützen und mitzumachen. Bürgermeister Erwin Güsting hat auch die Schulen ins Visier genommen, hier könnten die Kinder diese Aufkleber mit nach Hause nehmen, um in der ganzen Familie das Maskentragen in den Köpfen zu verankern. Güsting ist zuversichtlich, einen kleinen Beitrag zur Bekämpfung der hohen Infektionszahlen leisten zu können.

„Mit jedem Aufkleber steigt die Chance, einen oder mehrere Menschen zu erreichen und so indirekt die Verbreitung zumindest ein wenig zu verlangsamen“, sagt Christoph Laschet dem Wochenspiegel. Die „Triage“ stehe vor der Tür (nicht nur in Belgien), wenn man alle europäischen Nachrichten richtig interpretiere. „Ich will hier nichts unnötig dramatisieren, ich bin mir bewusst, dass dieses Vorhaben nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein kann“, weiß Laschet. Aber der Ansatz, beziehungsweise der Versuch, sei es wert. Hinterher sei man sowie so immer klüger. „Ich denke, wenn die Sache erst läuft, wird es bestimmt auch noch weitere Interessenten geben.“ Corona werde uns noch lange beschäftigen, sagt Christoph  Laschet als Naturwissenschaftler, denn das Ganze sei nichts anderes als ein evolutionärer Prozess, der die Lebewelt von Anfang an begleite und ihren Bestand durch Anpassung sichere. Was wirklich helfen könne, sei das Bewusstsein und die Lebensführung der Menschen nachhaltig zu verändern. Der Aufkleber sei ein Versuch wert, damit er von möglichst vielen Leuten gesehen und so auch das Werbeziel für das Maskentragen erreicht werde und das man es zudem auf eine Langzeitwirkung diese Maßnahme abgesehen habe. Laschet legt Wert darauf: „Alles Gesagte sind Gedanken und Vorschläge, keine Forderungen oder Muss.“

Bürgermeister Güsting und auch Laschet würden sich freuen, wenn andere Gemeinden für den Aufkleber Erwärmung finden und ebenfalls eine Kampagne starten. Es sei kein großer Aufwand, um mit so einem keinen Aufkleber am Ende eine effektive Wirkung zu erzielen, sind beide sich einig. Wer Näheres über den Aufkleber erfahren möchte, kann sich an die Gemeinde Raeren wenden oder direkt bei Christoph Laschet Auskunft per E-Mail einholen:

christoph.laschet@hotmail.de

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