Eupen. Die „Freunde von MURAMBA“, die seit 65 Jahren Entwicklungszusammenarbeit mit ihrer Patenstadt pflegen, setzen sich seit einiger Zeit auch für die Armutsbekämpfung in der DG ein. So wurde die Idee realisiert, den Menschen, deren Sarg anonym und ohne Begleitung von Angehörigen, Freunden und Verwandten beigesetzt wird, eine kleine, schlichte Abschiedsfeier zu bereiten. „Acht Frauen und Männer haben sich gefunden, um diesen Verstorbenen im Raum der Friedhofskapelle während einiger Momente ihre Aufmerksamkeit zu schenken“, ist Georges Heck von der Vereinigung erfreut, dass sich die neue Initiative nun konkret umgesetzt hat. Der selbstgewählte Auftrag versteht sich nicht als „Revolution“, eher als Teilhabe an einer menschbezogenen Evolution.
Ganz präzise Vorstellungen hat die Vereinigung bereits umgesetzt. Besucher des Eupener Friedhofs sind bestimmt schon an der Gemeinschaftsgrabstätte für anonyme Beisetzungen vorbeigekommen. Sichtbar am Rande der Rasenfläche wurde eine italienische Stele, ein Geschenk eines Mitglieds, aufgesetzt.
Bevor der Verstorbene in der vorgesehenen Stelle beigesetzt wird, möchten die Mitarbeiter die Gedenkfeier in der Achtung der Anonymität und der Würde des verstorbenen Menschen gestalten: eine bescheidene Ausschmückung des Sarges, eine Zusammenstellung von Ansprache, Gedichten und Texten, Sologesängen und Instrumentalmusik. Respekt und Würde stehen als Paten zur Nähe und Individualität der Person. Vielleicht verlangt die Menschenwürde in Zukunft nicht mehr von „anonym“ zu sprechen, eher von Stille, einer stillen Beisetzung. (ehu)