Wochenspiegel

Der „Arabische Frühling“, zehn Jahre danach

Pfarrbibliotheken Eupen St. Nikolaus und St. Josef

Eupen. Vor zehn Jahren brachen in einer Reihe von arabischen Staaten spontane Volksbewegungen aus, welche die Medien wenige Monate später unter dem Begriff “Arabischer Frühling” bekanntmachten und erstaunt kommentierten. Alles beginnt am 17. Dezember 2010 mit der Selbsttötung des jungen Tunesiers Mohamed Bouazizi, die den seit 23 Jahren amtierenden Präsidenten Ben Ali ins Exil zwingt. Ab dem 25. Januar 2011 gehen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo täglich Hunderttausende auf die Straße und fordern den Rücktritt von Präsident Moubarak, der sein Land seit 1981 mit immer schwererer Hand regiert. Auch im Jemen, in Libyen und Syrien steht das Volk auf gegen Diktatur und Machtmissbrauch. Gespannt verfolgen Politiker, Soziologen und Historiker eine Entwicklung, an deren Ende sich die Demokratisierung der arabischen Welt abzuzeichnen scheint. Doch dann kommt Alles ganz anders: die ersten freien Wahlen in Ägypten münden in eine islamistische

Präsidentschaft, die letztlich vom Militär hinweggeputscht wird; die libysche Revolution zerfällt in eine Vielzahl von Gruppen, die sich bis heute heftig bekriegen. In Syrien bricht ein blutiger Bürgerkrieg aus, der 2014 zur Gründung eines islamistischen Kalifats führt und ein Jahr später über eine Million Menschen in die

Flucht treibt. Aber unter der Asche glimmt die Hoffnung weiter. Seit 2018 brodelt es erneut: im Sudan, in Algerien, im Irak und im Libanon. Und auch in Tunesien greifen die Proteste immer mehr um sich. Werden die Mächtigen dieses Mal die Zeichen der Zeit richtig deuten?

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