Wochenspiegel

Buch des Monats

Eupen.- In diesem Essay, dessen 4. Auflage 2020 erschienen ist, geht der Philosoph Richard David Precht der grundlegenden Frage nach dem künftigen Menschsein in einer immer technisierteren Welt nach. Was macht künstliche Existenz mit unserem Selbst- und Menschenbild? Diese Intelligenz soll all das können, was wir Menschen auch können, allerdings besser, “optimierter”, wie es im Fachjargon heißt. Ausgehend von völlig falschen Annahmen wird uns sogar vorgegaukelt, dass man den Maschinen eine menschliche Moral einprogrammieren kann. Zwar hat künstliche Intelligenz durchaus etwas mit Intelligenz zu tun, aber kaum etwas mit Verstand und noch viel weniger mit Vernunft. Jahrhunderte lang ist den Menschen eingebleut worden, dass sie Grenzen sprengen müssten, denn nur so sei ständiges Wachstum gewährleistet. Und dieses Wachstum soll nun die künstliche Intelligenz garantieren. Aber während man deren Zeitalter proklamiert, wird die ökologische Katastrophe immer greifbarer. Der Einsatz künstlicher Existenz kann künftig nur Sinn machen, wenn sie statt kurzfristige Geschäftsinteressen nachhaltige Nützlichkeit befördert- ohne die Frage nach dem Sinn des Lebens aus dem Blick zu verlieren. Gerade weil künstliche Intelligenz den Menschen zwingt, seine wahren Bedürfnisse zu definieren, darf ihre Entwicklung nicht dem Können von Programmierern und deren Geldgebern überlassen werden. Diese Maxime sollten wir auch unseren Kindern so früh wie möglich einprägen (siehe dazu die ausgezeichnete 2019 veröffentliche Untersuchung von Michel Desmurget, Le crétin digital). Der sinnstiftende Gebrauch künstlicher Existenz misst sich nicht nach Quantität – Kinder und Jugendliche verbringen nach Meinung sehr vieler Wissenschaftler viel zu viel Zeit vor irgendwelchen Bildschirmen – sondern nach Qualität. Unsere Bibliotheken halten viele Bücher zu diesem Thema für Sie bereit!

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