Wochenspiegel

Aufschwung in der dualen Ausbildung

Analyse der Lehrvertragszahlen 2021

Ostbelgien. – Mit einem Plus von über 8% im Vergleich zum Vorjahr endete am 31. Oktober 2021 die Lehrvertragsperiode in Ostbelgien mit einem positiven Ergebnis für die gesamte duale Ausbildung.

Konkret konnte das IAWM 263 neue Ausbildungsverträge (Lehr-, Volontär- und Anlehrverträge) abschließen (Vorjahr 243). Das untermauert den hohen Stellenwert der dualen Ausbildung in Ostbelgien und zeigt, dass die hiesigen Ausbildungsbetriebe bereit sind, jungen Erwachsenen ihr Handwerk näher zu bringen und den Fachkräftebedarf für zukünftige Generationen somit abzusichern. Dies bestätigt sich 2021 auch bei den Betriebsanerkennungen: insgesamt 56 neue Anerkennungen in 20 verschiedenen Berufen, rund 27% mehr als im Vorjahr.

Bildungsministerin Lydia Klinkenberg rückte auf der Pressekonferenz im Ausbildungsbetrieb Elektro Linden in Bütgenbach u.a. das Thema „Fachkräftemangel“ in den Mittelpunkt. „In Hinblick auf die Pandemie und die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hat das Thema Fachkräfte in unserer Region noch einmal einen anderen Stellenwert erhalten. Vielen wird jetzt erst bewusst, welche enorme Wichtigkeit das Handwerk für den Wirtschaftsstandort Ostbelgien hat. Ohne unsere Handwerker läuft nichts“, so Klinkenberg.

Um die Attraktivität des dualen Systems zu steigern wird 2022 an mehreren Stellen angesetzt. So strebt die Bildungsministerin u.a. verpflichtende Berufspraktika auch in den allgemeinbildenden Abteilungen des Sekundarunterrichts an. Die Berufsorientierung soll zukünftig effizienter gestaltet und besser koordiniert werden. Dazu wird an den Sekundarschulen zukünftig zusätzliches Personal eingestellt. Zudem kündigte die Ministerin eine Erhöhung der Mindestentschädigung für Auszubildende für das kommende Ausbildungsjahr 2022/23 an. „Gespräche mit Vertreten aus den verschiedenen Sektoren hat es bereits gegeben und ein gemeinsam ausgearbeiteter Vorschlag wurde von der Regierung gutgeheißen und soll nun noch einmal von allen verantwortlichen Parteien abgesegnet werden“, so die geschäftsführende Direktorin des IAWM Dr. Verena Greten. Betriebsleiter Mario und Ralph Linden befürworten diese Maßnahmen. „Die Entschädigung sei generell zu niedrig und nicht mehr zeitgemäß“, so die Geschäftsführer.

Die Aufwertung der dualen Ausbildung bleibt in den nächsten Jahren eine zentrale Aufgabe. „Es ist wichtig, unsere Auszubildenden darauf hinzuweisen, was sie mit ihren eigenen Händen schaffen können. Erfolgserlebnisse kann gerade in dieser schwierigen Zeit jeder gebrauchen“, so Mario Linden abschließend.

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