Dank zahlreicher Einschreibungen
Eupen. – Die diesjährige Krippenwanderung fand aufgrund der Corona Bestimmungen an 2 Tagen statt. Etwa 65 kleine und große Krippenfreunde machten sich mit der Stadtführerin Frau Renate Wünsche auf den Weg um die unterschiedlichen Krippen zu betrachten.
Beginnend in den neuen Räumlichkeiten des Stadtmarketing/Tourist Info im ehemaligen Kapuzinerkloster von 1661 startete Frau Wünsche mit Wissenswertem zu der Entstehung der Krippen. Die Gruppe besichtigte die traditionelle Krippe in der Klosterkirche mit großem Sternenhimmel. Diesmal vorne neben dem Altar, auf 10 m2 präsentiert die Krippe nicht zu viele Hirten, Esel und Schafe, als Besonderheit auch ein schwarzes Schaf, sodass die heilige Familie die Blicke auf sich zieht. Die Figuren in der Klosterkirche sind aus Ton, wurden ca. 1900 hergestellt.
Am Marktplatz erklärte Frau Wünsche den wunderschön geschmückten Adventskranz und die durch die Eupener Schulen und Vereine gestalteten Adventskalender.
Viel Wissenswertes zu den beweglichen Figuren erfuhr die Gruppe in der St.Nikolaus Pfarrkirche. Der Weg in diesem Jahr war wegen der Überschwemmung im Sommer geändert, und so ging es zur evangelischen Friedenskirche (1855), dort befindet sich die schlichte Krippe direkt unter der Kanzel auf dem Boden. Die Krippenfiguren wurden in der Töpferei Langerwehe (NRW) hergestellt. Sie sind detailliert, filigran herausgearbeitet jedoch unbemalt aber mit wenigen Goldnuancen dekoriert. Pfarrer Dariusz Tomszek informierte zum Krippenspiel aus der Weihnachtsmesse mit den teils aus Syrien stammenden Teilnehmern.
Weiter ging es zur Klötzerbahn, wo das Aufstellen dieser Krippe auf eine langjährige Initiative der Anwohner der Klötzerbahn beruht.
Durch die Brauereiwiesen durch die Maria Theresia Straße ging es zur Bergkapelle. Die Figuren stammen aus der Mitte des 19.Jhdt. Sie gehören zu den wenigen im Rheinland/Grenzgebiet noch erhaltenen Gipskrippenfiguren aus dieser Zeit. Gestiftet wurden sie von der Familie Körner, damals wohnhaft im Haus Bergkapellstraße 64. Seit jeher wird die Krippe von den Küstern und Anwohnern des Bergviertels aufgebaut. Mit mehr als 35 Figuren ist dies eine der aufwendigsten Krippen.
Weiter ging es zur St.Josefs Pfarrkirche (1855). In der St. Josefskirche in der Eupener Unterstadt steht eine große Krippe, die mit viel Liebe zum Detail von einigen handwerklich begabten Senioren aufgebaut wurde. Die Krippe ist einer der ältesten Ostbelgiens. Der Holzkrippenstall wurde nach dem 2. Weltkrieg in der damaligen Schreinerei Jean (Schäng) Leroy, Schilsweg, Eupen-Unterstadt gebaut. Im Jahre 2017 wurde dieser Krippenstall in der Seniorenwerkstatt in der Gülcherstraße leicht abgeändert. Das Bild der Stadt Bethlehem, das in der Krippenwand eingefügt ist, wurde durch Leo Bohn, Fotograf/Galerist in der Haasstraße, Eupen, gemalt. Die Krippenfiguren stammen aus Bayern und wurden unter ehemaligen Pastor Van Melsen angeschafft. Die Figuren der hl. Familie, der Hirten und 3 Könige haben bewegliche Gelenke. Man kann sie also in verschiedene Positionen bringen. Die Köpfe sind aus Holz geschnitzt. Die Stoffbekleidung der Figuren wurde durch die Eupener Missionsgruppe angefertigt. Die Anlage ist heimatlich aufgebaut mit einer aufwändigen Landschaft aus Moos, Mulch, Stämmen und Tannen. Als Besonderheit zeigt man einen Nachtwächter mit Laterne und Horn, der aus einer anderen Generation der Krippenfiguren besteht.
Frau Wünsche rundete jede Krippe mit einer vorgetragenen passenden teils lustigen, teils besinnlichen Geschichte ab. Im Anschluss bewirtete der Vorstand des Verkehrsvereins die Teilnehmer mit Glühwein und Kakao. Von Jean-Marie Jacobs, Manfred Kärcher, Paul Carnol, Marion Decker und Alain Brock vom Stadtmarketing erhielten die Teilnehmer ein Eupener Klostertröpfchen.