Multidisziplinäres Schmerzteam des St. Nikolaus-Hospital Eupen
Eupen. – Myriam Steinröx arbeitet als Referenzpflegerin im multidisziplinären Schmerzteam des St. Nikolaus-Hospital Eupen, bestehend aus einer Anästhesistin, einer Psychologin und ihr – Sie wirbt für einen genauen Blick auf den individuellen Schmerz und seine Ursachen Schmerz gehört zu unserem Leben dazu, als Wegbegleiter, der warnt und informiert. Aber bei einigen Menschen geht er nicht weg, wird unerträglich, macht das Leben zur Qual.
Jeder fünfte Belgier hat chronische Schmerzen, viele sind arbeitsunfähig und ziehen sich aus dem Sozialleben zurück. Myriam Steinröx möchte dem entgegenwirken. Sie arbeitet als Referenzpflegerin im multidisziplinären Schmerzteam des St. Nikolaus-Hospitals in Eupen.
Seit 2003 arbeitet sie an der Hufengasse. In den letzten zehn Jahren hat sie im Springerteam des Krankenhauses gearbeitet, in vielen Stationen Arbeit am Patienten geleistet. Von daher kennt sie die Verschiedenartigkeit des Schmerzes. Und doch hat sie noch viel dazugelernt, seitdem sie im Oktober 2021 mit der Referenzpflege beauftragt wurde.
Wie groß und vielfältig das Thema ist, hat sie dank der neuen Verantwortung neu verstanden. Grob gesagt, besteht ihre Aufgabe darin, den Umgang mit Schmerz im Krankenhaus immer weiter zu verbessern, um ihn aktiv zu bekämpfen und der gefürchteten Chronifizierung vorzubeugen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit weiteren Pflegekräften, Ärzten, Psychologin und Sozialdienst und vielen weiteren Akteuren im Krankenhaus.
Myriam Steinröx geht in Versammlungen, klärt über neue Erkenntnisse in der Schmerzforschung auf, sensibilisiert, wirbt, berät und gibt Tipps.
Was ist ihr selbst wichtig beim Umgang mit Schmerz? Es beginnt schon dabei, ihn überhaupt wahrzunehmen. Im dicht gedrängten Alltag stehen oft die messbaren Werte im Vordergrund, die den Allgemeinzustand des Patienten beschreiben.
Die häufig unscheinbaren Zeichen, nur leise formulierten Hinweise auf Schmerzen können dabei übersehen und überhört werden. Die Frage nach Schmerzen soll daher fest in den Alltag der Stationen gehören, da nicht jeder Patient von sich aus seinen Schmerz äußert.
Was das Thema so schwierig für alle Beteiligten macht, ist der Umstand, dass jeder Schmerz im hohen Maß individuell ist. Im St. Nikolaus Hospital arbeitet man daher mit standardisierten Schmerzskalen, um den Schmerz so objektiv wie möglich zu erfassen, der den Patienten plagt. Zudem ist es wichtig, gerade bei chronischen Schmerzen, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Diese setzen sich aus vielen körperlichen, seelischen und sozialen Einflüssen in der Vorgeschichte des Menschen zusammen, die sich auf das Schmerzempfinden auswirken.
So wie das Schmerzempfinden bei jedem Menschen anders ist, so individuell abgestimmt sollten die Bemühungen gestaltet werden, den Schmerz zu bekämpfen, betont die Referenzpflegerin. Sie weiß, dass das alles Zeit fordert, die häufig im pflegerischen Alltag knapp ist. Daher kommt sie, zusammen mit Kolleginnen aus dem multiprofessionellen Team,
auf Anfrage bei schwierigen Fällen hinzu, um bei der Einordnung und Behandlung von Schmerzen bei Patienten zu unterstützen.
Unermüdlich wirbt Myriam Steinröx für einen veränderten Umgang mit dem Thema. Zum Beispiel sieht sie einen wichtigen Hebel in einer sensiblen Sprache. Patienten werden oft mit verunsichernden und angsteinflößenden Situationen konfrontiert, dem kann jeder Arzt und jede Pflegerin entgegenwirken. Aus eigener Erfahrung weiß Myriam Steinröx, wie wichtig ständige Weiterbildung auch auf diesem Gebiet ist. Ihre Arbeit leistet einen wertvollen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Qualität des medizinischen Angebotes am St. Nikolaus-Hospital.