Wochenspiegel

Autorin des Monats: Françoise Bourdin

Öffentliche Pfarrbibliotheken St. Nikolaus und St. Josef

Eupen. – Mit über 15 Millionen verkaufter Bücher gehörte die am 25. Dezember 2022 im Alter von 70 Jahren verstorbene Françoise Bourdin zu den erfolgreichsten Schriftstellerinnen Frankreichs.

Jedes Jahr veröffentlichte sie mindestens einen Roman. Ihr erstes Buch erschien noch bevor sie volljährig war. Im Mittelpunkt ihres Schaffens standen Familiengeschichten. Die Familie sei der Romanstoff „par excellence“ schrieb sie einmal: „Denn sie stellt eine verkleinerte Gesellschaft dar mit ihren Geheimnissen, ihren Leidenschaften, ihrem Groll, ihren Rivalitäten und ihren Kleinigkeiten.“ Bourdins Romane wurden in zwölf Sprachen – darunter auch Deutsch – übersetzt, viele verfilmt. Die Eltern der 1950 in Paris Geborenen waren lyrische Sänger. Schon früh begeisterte die junge Françoise sich für den Reitsport. Mit 16 Jahren musste sie mit ansehen, wie ihr Verlobter bei einem Reitturnier zu Tode stürzte.

Damals habe sie mit dem Reitsport aufhören wollen, dann aber, mit einem neuen Trainer, ihre Ausbildung zum Jockey abgeschlossen und an Pferderennen teilgenommen. Trotz ihres enormen Publikumserfolgs wurde sie vom französischen Literaturmilieu lange Zeit ignoriert. Die international renommierte Tageszeitung „Le Monde“ widmete ihr erst 2019 ein längeres Porträt. Im Gespräch ließ sie bei dieser Gelegenheit durchblicken, dass sie sich besonders zu Beginn ihrer schriftstellerischen Tätigkeit über einen Ansporn durch die Medien und die Literaturkritik gefreut hätte. Inzwischen sei ihr aber klar geworden, dass die Trivialliteratur in Frankreich geradezu verachtet werde: „Diejenigen, die das, was ich schreibe, von oben herab betrachten, haben nie auch nur einen Abschnitt von mir gelesen.“ Das sei nicht nur „ungerecht“, sondern beruhe auch auf „elitistischen Vorurteilen“.

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