Wochenspiegel

Buch: Alt werden ohne alt zu sein

Öffentliche Pfarrbibliotheken St. Nikolaus und St. Josef

Eupen. – In diesem spannenden Buch beschreibt der niederländische Mediziner Rudi Westendorp, wie wir mit der Explosion unserer Lebenserwartung umgehen können und beschreibt das Phänomen des „verlangsamten Alterns“ in ganzheitlicher Sicht – aus den Perspektiven der Biologie, der Medizin, der Pflege und der Gesellschaft. Es ist ein realistisches Buch, das keine Wunder verspricht, Patentrezepte liefert oder das Rad neu erfindet. Viele Erkenntnisse und Forschungsergebnisse werden in ihren Kontext gestellt, Effekthascherei wird vermieden. Obwohl unsere durchschnittliche Lebenserwartung beträchtlich gestiegen ist, so der Autor, haben wir uns gesellschaftlich noch nicht darauf eingestellt. Es wäre in der Tat besser, wenn wir unsere Lebensgestaltung der erhöhten Lebenserwartung anpassen würden. Konkret heißt das: länger arbeiten, gesellschaftlich länger aktiv sein, und den Ruhestand dennoch länger genießen als das unseren Eltern und Großeltern möglich war. Das klingt einfach, erfordert jedoch ein radikales Umdenken des Einzelnen und der ganzen Gesellschaft: ein vielfältigeres Wohnungsangebot, mehr Arbeit, intensivere Forschung zu Alterserkrankungen, ein stärkeres Eingehen der Dienstleister auf die persönlichen Wünsche ihrer Klienten. Dazu gehört auch die Debatte um das

Lebensende. Hier sollte die Lebensdauer in den Hintergrund treten und die Lebensqualität den Maßstab bilden.

Ziel ist es, das Wohlbefinden zu steigern, nicht das Sterben hinauszuzögern. Doch damit tun sich viele Ärzte schwer, widerspricht es doch allem, was sie in ihrer, ganz auf Lebenserhaltung ausgerichteten Ausbildung gelernt haben. Auch sie müssen immer wieder lernen, loszulassen.

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