Zehnjähriges Bestehen
Eupen.- Die interkulturelle Dialoggruppe der Stadt Eupen steht für die unterschiedlichen Kulturen und Gemeinschaften auf dem Stadtgebiet und bietet einen Raum für Begegnungen. Was einst als „kleines“ Arbeitstreffen begann und sich in den letzten Jahren zu einer festen Anlaufstelle entwickelt hat, feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen.
Zu Beginn traten verschiedene Vereine und Gemeinden mit ganz unterschiedlichen Anliegen an die Stadtverwaltung heran. Manche suchten Räumlichkeiten, andere wiederum Informationen zur Organisation eines Festes oder einer Demonstration. Da sich die Anliegen der Hilfesuchenden ähnelten und die Anfragen sich wiederholten, bündelte man die Kräfte in einer Arbeitsgruppe, so die städtische Integrationsbeauftragte Nadège Kouleikina. Es wurde geschaut, was gemeinsam bewegt werden kann.
Die Arbeitsgruppe wuchs immer mehr und neue Gruppen und Personen stießen dazu. Es wurde nicht nur informiert sondern auch in den Austausch gegangen und auf Augenhöhe diskutiert. Die unterschiedlichen Gruppierungen, von denen viele einander zuvor nicht einmal kannten, traten in einen regelmäßigen Dialog.
Etwa fünf bis sechsmal im Jahr trifft sich die Dialoggruppe im Rathaus. Wenn etwas Wichtiges ansteht, dann auch häufiger. Insgesamt bilden 16 verschiedene Akteure den Kern der Dialoggruppe in Eupen. Dazu gehören Vertreter unterschiedlicher Religionsgemeinschaften, von Kulturvereinen und sozialen Treffpunkten sowie lokalen Organisationen. Der Eupener Stadtrat ist durch die Mitglieder des Sozialausschusses sowie die zuständige Schöffin Caroline Völl vertreten.
Die wohl wichtigste Errungenschaft der Gruppe ist die Tatsache, dass Integration gegenseitig ist. Durch Annäherung und Vertrauen nimmt jeder etwas vom anderen auf, gibt etwas weiter und verändert etwas in seinem Umfeld. „Weniger nebeneinander, mehr miteinander“ ist die Devise der Gruppe.
Hugh Featherstone Blyth, der Vertreter der Baha’i-Gemeinde ist begeistert davon, dass bei den Treffen verschiedene Gruppen zusammen kommen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Sie lernen sich auszutauschen, Mitgefühl und Flexibilität zu zeigen und entwickeln sogar Freundschaften. Die Gruppe verzichtet bewusst auf eine „Politisierung“ von Themen und sucht bevorzugt das Verbindende und nicht das, was sie trennt.
Das zehnjährige Jubiläum wurde am vergangenen Sonntag mit einem Friedenskonzert gemeinsam gefeiert.