Am Institut für Nano- und Biotechnologien der FH Aachen (INB) ist jetzt ein neuartiger Sensor entwickelt worden, der die Identifizierung von Tuberkulose-Erregern in menschlichem Speichel erlaubt. Der Nachwuchswissenschaftler Thomas S. Bronder hat mit seiner Arbeit „Label-free detection of tuberculosis DNA with capacitive field-effect biosensors“ am Fachbereich Pharmazie der Philipps-Universität Marburg promoviert, betreut wurde er von Prof. Dr. Michael J. Schöning, Prof. Dr. Arshak Poghossian (beide INB) und Prof. Dr. Michael Keusgen (Uni Marburg).
Die neue Methode basiert darauf, dass die in der Speichelprobe vorhandene DNA in Einzelstränge zerlegt und auf den entwickelten Biosensor aufgebracht wird. Auf der Sensoroberfläche befinden sich „Musterstränge“ von Tuberkulose-DNA – wenn die Molekülabfolge der nachzuweisenden Probenstränge mit derjenigen der Musterstränge identisch ist, koppeln sie sich an.
Zum Abschluss des Promotionsvorhabens hat der Nachwuchswissenschaftler am INB einen Labordemonstrator entwickelt, ein Einsatz in der Praxis ist in drei bis fünf Jahren denkbar. Derzeit läuft die Suche nach Partnern in der Wirtschaft, die den Tuberkulose-Sensor zur Marktreife führen könnten.
Der INB-Nachwuchswissenschaftler zieht eine positive Bilanz: „Die Arbeit am Institut erlaubte eine exzellente Vertiefung in die Thematik und schafft ideale Voraussetzungen, um in die Industrie einzusteigen“, betont er. Nach einer Ausbildung zum Biologisch-Technischen Assistenten hatte er 2008 ein Bachelorstudium der Biomedizintechnik am Campus Jülich der FH Aachen aufgenommen. Nach dem Masterabschluss in Hannover kehrte er 2013 an den Campus zurück, um das Promotionsprojekt aufzunehmen.