Wochenspiegel

Henrike Naumann: „WESTALGIE“

IKOB

Eupen. – Henrike Naumann wurde 1984 in Ostdeutschland geboren und hat den Mauerfall zwar lediglich durch Kinderaugen sehen können, jedoch die unmittelbare Zeit danach hat sie als Heranwachsende sehr bewusst miterlebt. Aus der Szenographie kommend, thematisiert die Künstlerin deutsche Identität, den Rechtsruck und hinterfragt den Zusammenhang zwischen der vermeintlichen Neutralität von (Innen)- Einrichtung, Architektur und politischen Glaubenssystemen. WESTALGIE, bestehend aus der installativen Möbelinszenierung Anschluss’90 sowie den drei Filmen Amnesia, Terror und Das Reich, zeigt Naumanns Spiel mit dem „Was wäre, wenn?“ Für das IKOB hat sie sich mit der Frage auseinandergesetzt, Was wäre, wenn sich auch die Deutschsprachige Gemeinschaft 1989 plötzlich zur BRD hingezogen gefühlt hätte und Teil dessen geworden wäre? Wie hätte das ausgesehen? Oder anders gefragt: Wie hätten unsere Wohnzimmer ausgehen und welche Ideologie hätte sich hinter den Schrankwänden und Möbeln aus Pressspan versteckt? Die mit den NSU – Terrorist:innen Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos geteilte Heimat Zwickau thematisiert die Künstlerin in den beiden ausgestellten Videoinstallationen Amnesia und Terror. Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Centre d’art contemporain – la synagoge de Delme statt, wo Henrike Naumann 2022 dieselbe Ausgangsfrage – nur eben im Norden Frankreichs – stellte. Um den thematischen Raum des Museums noch in andere Richtungen zu öffnen, lud Henrike Naumann Tom Bogaert und Merle Vorwald ein, das Erdgeschoss zu bespielen. Besuchen Sie uns bis zum 16. April, um Henrike Naumann im IKOB zu sehen. Wir haben dienstags bis sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet und montags geschlossen. IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst – Rotenberg 12B – Eupen – http://www.ikob.be

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