Stadt- und Pfarrbibliotheken Eupen St. Nikolaus und St. Josef
Eupen. – Polizeigewalt, Rassismus, Drogenkrise, Amokläufe, ein verurteilter Präsident, der am 20. Januar 2025 seine zweite Amtszeit beginnt und den Menschen mitunter den größten Schwachsinn erzählt, an den er wohl selbst nicht glaubt, der bei den Wählerinnen und Wählern allerdings verfängt.
Was ist los mit und in den USA? Diese besorgte Frage stellen sich seit Donald Trumps erstem Wahlsieg viele Menschen auf unserem Planeten, für welche dieses Land noch immer der Inbegriff der Freiheit, der Selbstverwirklichung und der kulturellen Vielfalt ist. Hubert Wetzel, langjähriger USA-Korrespondent der „Süddeutschen Zeitung“ schreibt in seinem neuesten Buch dazu: „Unser Bild von Amerika und den Amerikanern besteht oft aus eher simplen Mythen über bestimmte Orte, aus archetypischen Charakteren, die man sich aus Büchern, Filmen, Liedern, der Zeitung oder auch auf Reisen zusammengesammelt hat.“ Aber die USA seien eben auch das Land der unbegrenzten Überraschungen und Widersprüche.
Deshalb hat er sich auf den Weg gemacht durch dieses im eigentlichen wie übertragenen Sinne „große“ Land, hat eine berühmt-berüchtigte Cowboyfamilie, progressive Country- Musiker, Krankenschwestern im Kampf gegen die Drogen, Waffennarren, religiöse Fanatiker, Kriegsveteranen, Sheriffs, Indigene und viele andere besucht und mit ihnen über ihre Sorgen, Nöte und Erwartungen geredet. Und seine Schlussfolgerungen sind durchwachsen. Ein „bisschen Hoffnung“, dass die USA wieder zu dem werden, was sie einmal waren, ist ihm geblieben: eine Nation, „die nicht auf ethnischen Merkmalen, Blutsverwandtschaft oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen und ökonomischen Klasse beruht, sondern auf den Idealen von Freiheit und Gleichheit.“
Aber ihre Bevölkerung muss es wollen. Ist sie dazu bereit und in der Lage?