Künstliche Intelligenz is watching you
Eupen. – Am Freitag, 27. September, in einer Nachmittagsvorstellung, um 13.30 Uhr und am Samstag, 28. September, um 20.00 Uhr in einer Abendvorstellung.
Der ostbelgische Komponist und Multimedia-Künstler Christian Klinkenberg führt seine auf George Orwells gleichnamigem Roman basierende Oper „1984“ zwei weitere Male im Alten Schlachthof auf. Die Veranstalter sind Chudoscnik Sunergia und OstbelgienFestival.
„1984“ ist eine moderne Multimedia-Oper, in der die Gestalt des „Großen Bruders“ von einer KI eingenommen wird. Nach dem kommerziellen Durchbruch von KI-Programmen und Tools wie ChatGPT könnte der Bezug zum Zeitgeschehen kaum näher sein und auch die Frage nach dem Wechselspiel zwischen Freiheit und notwendiger Gemeinschaft, Manipulation der Massen und Kontrolle ist hochaktuell.
Christian Klinkenberg liebt das Opernformat, weil es die musikalische Freiheit erlaubt, in vielen verschiedenen Musikstilen unterwegs zu sein. In einer Oper ist aus seiner Sicht die formale und stilistische Gestaltung variabler als bei einem reinen Musikstück, da die Musik der Handlung dient.
Wie bei seinen beiden vorherigen Opern, setzt Christian Klinkenberg auf eine freie Notation. Er ist überzeugt, dass er als Komponist zu sehr lenkt, wenn die gesamte Partitur komplett ausnotiert ist. Sein Ziel ist die Freisetzung der Kreativität der Musiker.
Zu diesem Zweck greift er wieder auf die speziell für seine Opernprojekte entwickelte Streamingsoftware Autoconductor zurück. Autoconductor wurde von dem Hauseter Lothar Felten programmiert. Diese streamt Noten und von Marc Kirschvink gemalte Bilder und kann gleichzeitig Videos und Musik mit mehreren Kanälen synchronisieren.
Die Musiker verbinden ihr Phone oder Tablet mit dem WIFI und auf dem Bildschirm erscheint dann eine Videopartitur, mit der sie interagieren. Auf der Bühne stehen nur die Hauptfiguren Winston und Julia, aber die anderen Figuren sind per Videostream zugeschaltet.
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